iPhone: "Jailbreaking" in den USA legal

Apple iPhone 4, white version
Apple iPhone 4, white version(c) AP (Paul Sakuma)
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Der US-Kongress hat das Freischalten des iPhones und das Entsperren anderer Handys für legal erklärt. Apple darf damit niemanden mehr belangen, der fremde Programme auf das iPhone spielt.

Besitzer des Apple iPhone in den Vereinigten Staaten dürfen ihre Handys nun völlig legal knacken, um fremde Software zu installieren. Der zuständige Leiter der Bibliothek des US-Kongresses hat das sogenannte "Jailbreaking" am Montag erlaubt. Auch das Freischalten gesperrter Handys, um die SIM-Karte eines anderen Betreibers zu verwenden, ist nun ofiziell erlaubt.

Für Apple ist das eine Schlappe. Der Konzern verliert dadurch die Kontrolle über die Zusatzprogramme, die Apps, die einen guten Teil des iPhone-Erfolgs ausmachen. Nach einem "Jailbreak" können beliebige Programme am iPhone installiert werden - der von Apple kontrollierte "App Store" wird so umgangen.

Garantie trotzdem verlieren


Der Kongressbibliothekar überwacht, ob scharfe Urheberrechtsgesetze in den USA gerechtfertigt sind. In Einzelfällen kann er eine Ausnahme machen. Mit der jüngsten Änderung Nutzer, die ihr Handy geknackt haben, nicht mehr vom Unternehmen belangt werden. Wohl aber laufen sie weiterhin Gefahr, ihre Garantie zu verlieren.

Apple hat die Hand auf den sogenannten Apps. Die Nutzer dürfen nur solche Apps auf ihr Handy laden, die der Konzern vorher genehmigt hat und in seinem App-Store anbietet. Apple begründet seine Haltung damit, die Nutzer vor schadhafter Software oder Betrug schützen zu wollen. Verbraucherschützer sehen in der Praxis eine Wettbewerbsbehinderung und Gängelung der Kunden.

App Store nicht immer sicher


Dass Apples Vorgehen keinen absoluten Schutz bietet, hatten mehrere Vorkommnisse in der jüngeren Vergangenheit gezeigt: Erst am Montag wurde öffentlich, dass die Citigroup ihre iPhone-App wegen eines Sicherheitslecks aus dem Verkehr ziehen muss. Das Programm speichert persönliche Daten wie die Kontonummer oder Passwörter auf dem Handy. Zu einem Missbrauch ist es nach Angaben der Bank aber nicht gekommen.

(Ag. / Red.)

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