Der Ex-Wirecard-Vorstand erhielt brisante Informationen von Österreichs Geheimdienst. Es besteht die Sorge, dass auch Informationen von Partnerdiensten durchgesickert sein könnten.
Wien. Das österreichische Innenministerium hat ein großes Problem: Geheime und brisante Informationen wurden in der Vergangenheit offenbar über den früheren Wirecard-Vorstand Jan Marsalek an die FPÖ gespielt. Wer sind die Maulwürfe im Ressort? Gibt es käufliche Beamte?
Gegen den Österreicher und Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek liegt ein internationaler Haftbefehl vor. Es besteht unter anderem der Verdacht des Betrugs und der Bilanzfälschung in Milliardenhöhe. Das deutsche DAX-Unternehmen Wirecard steht vor der Pleite. Der Aktienkurs sank binnen Tagen von über 100 auf unter drei Euro. Viele Anleger verloren einen Großteil ihres Vermögens.
Steckt ein Geheimdienst dahinter?
Marsalek selbst soll ein Vermögen im dreistelligen Millionenbereich aufgebaut haben. Nun ist er auf der Flucht. Allein sein Untertauchen mittels fingierter Einreisedaten auf den Philippinen erinnert an einen Agententhriller. Marsalek machte offenbar nicht nur mit seinem Unternehmen Wirecard krumme Geschäfte. Der Mann rühmte sich internationaler Geheimdienstkontakte – und lieferte brisante Informationen an Politiker und Geschäftspartner. Sein Motiv ist vorerst unklar. Tat er es im Auftrag eines Geheimdiensts oder nur aus reiner Geltungssucht?