Gewista bestätigt Aus für Wiener City Bike-System in bisheriger Form

Ab kommendem Montag wird mit dem Abbau von rund der Hälfte der 121 Radverleihstationen begonnen.

Die Gewista hat am Freitagnachmittag das Aus für das City Bike-System in der bisherigen Form bestätigt. Ab kommendem Montag wird damit begonnen, rund 60 - und damit die Hälfte von insgesamt 121 Radverleihstationen - abzubauen. Das teilte Unternehmenssprecher Christian Brandt-Di Maio im Gespräch mit der APA mit.

Zuvor hatte "Der Standard" über die Entscheidung der Gewista berichtet, die City Bike-Infrastruktur herunterzufahren. Laut Brandt-Di Maio war dieser Schritt eine "unmittelbare Folge", nachdem man mit der Stadt Wien in jahrelangen Gesprächen keine einvernehmliche Einigung über die jährlichen Kosten von 1,1 Mio. Euro erzielen habe können.

Stillgelegt werden vor allem innerstädtische, innerhalb des Gürtels gelegene Stationen, was die Attraktivität des seit 2003 bestehenden Leihfahrradsystems auf ein Minimum reduzieren dürfte. Nähere Einzelheiten - vor allem eine Standortliste mit den Stationen, die außer Betrieb gestellt werden sollen - wird die Gewista noch am Freitag auf der City Bike-Website bekanntgeben. Darüber hinaus werden die registrierten Kunden direkt über das weitere Prozedere - etwa zukünftige Rückgabemöglichkeiten für entlehnte Fahrräder - informiert, kündigte Brandt- Di Maio an.

"Ich bedauere das Verhalten der Gewista bei den City Bikes sehr. Gerade in Zeiten eines Fahrrad-Booms, wie wir ihn in den letzten Monaten erlebt haben", reagierte die Wiener Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) auf die jüngsten Entwicklungen. Ihre Türe stehe "für konstruktive Gespräche immer offen", meinte sie auf Facebook. Ihre Aufgabe sei es aber, "für die WienerInnen zu arbeiten und nicht den völlig unbegründeten Forderungen der Gewista nachzugeben". Hebein kündigte Gespräche mit den Wiener Linien an, die Interesse an einem Fahrradverleihsystem bekundet hätten.

Die Wiener NEOS appellierten unterdessen an die Stadt Wien, die City Bikes als Verkehrsdienstleistung zu retten. Verkehrssprecherin Bettina Emmerling verlangte eine Neuausschreibung und Überarbeitung des Konzepts bis 2021. Bis dahin müsse das bestehende System weiter betrieben werden, "damit den Wienerinnen und Wienern ein attraktives Radverleihsystem zur Verfügung steht", meinte Emmerling in einer Presseaussendung.

(APA)

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