Mikroskopie

Wenn Tiere durchsichtig werden

Rundherum ist alles durchsichtig, doch die zu untersuchenden Strukturen leuchten: Das Nervensystem vom Tintenfisch, von einem Meereswurm und dem Zebrafisch.
Rundherum ist alles durchsichtig, doch die zu untersuchenden Strukturen leuchten: Das Nervensystem vom Tintenfisch, von einem Meereswurm und dem Zebrafisch.TU Wien / Max Perutz Labs
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Eine neue Methode aus Wien macht Tiere in kurzer Zeit vollkommen durchsichtig: Mit speziellen Färbungen und Lasermikroskopen werden einzelne Strukturen zum Leuchten gebracht – in einer nie zuvor da gewesenen Genauigkeit.

Während die Medienwelt über Deep-Fake-Videos staunt, erschufen Wiener Wissenschaftler eine Deep-Clear-Methode, die in der Science-Community für weltweites Aufsehen sorgt. Eine spezielle Mischung an Chemikalien macht Tiere vollkommen durchsichtig. Die Ergebnisse, die im Fachblatt Science Advancespubliziert wurden, sehen spektakulärer aus, als wenn James Bond mit „Röntgenbrillen“ Kleider und Menschen durchleuchtet. Entstanden ist diese neue Technik nicht durch einen Heureka-Moment, sondern nach langem Herumprobieren, wie man dunkle Pigmente in Organismen so entfernen kann, dass dahinterliegende Strukturen sichtbar werden.

„Ich habe – wie viele andere Forscher – jahrelang an Klärungsmethoden für das Maushirn gearbeitet. Hier gibt es bereits sehr gute Ansätze, mit denen man viele Bereiche gut sichtbar machen kann“, sagt Marko Pende vom Institut für Festkörperelektronik der TU Wien. Doch er wollte mehr erreichen und testete auch Knochen und anderes Gewebe, um es durchsichtig zu machen. „Eines Tages sind mir ein paar Drosophila-Fliegen von Laborkollegen untergekommen. An ihnen habe ich gemerkt, dass sogar ihr dunkler Chitinpanzer geklärt werden kann“, erzählt Pende.

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