Interview

Ali Ahmeti: „Es ist Zeit für einen albanischen Premier in Nordmazedonien“

DUI-Chef Ali Ahmeti blickt von einem Plakat in Skopje. Am 15. Juli finden in Nordmazedonien Parlamentswahlen statt. Personen, die wegen Corona in Quarantäne sind, dürfen schon ab Montag ihre Stimme abgeben.
DUI-Chef Ali Ahmeti blickt von einem Plakat in Skopje. Am 15. Juli finden in Nordmazedonien Parlamentswahlen statt. Personen, die wegen Corona in Quarantäne sind, dürfen schon ab Montag ihre Stimme abgeben.Boris Grdanoski / AP / picturedesk
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Ali Ahmeti von der Albanerpartei DUI fordert, dass die albanische Volksgruppe nach der Wahl den Regierungschef stellt. Die „Panik“ bei mazedonischen Parteien sei enttäuschend.

Die Presse: Ihre Partei tritt dafür ein, dass nach der Parlamentswahl am 15. Juli zum ersten Mal ein ethnischer Albaner Premier Nordmazedoniens werden soll. Ist das realistisch?

Ali Ahmeti: Ich bin zuversichtlich, dass das passieren wird. Wir Albaner sind gleichwertige Bürger Nordmazedoniens und haben viel beigetragen. Nun ist der historische Moment da, das Land anzuführen. Es ist Zeit für einen albanischen Premier. Wir machen das nicht, um das Land zu spalten, sondern um es zu einen. Dem Staat wird nichts Schlimmes passieren. Das passierte nicht, als zum ersten Mal ein Albaner Verteidigungsminister und ein Albaner Innenminister wurde und als ein Albaner zum Parlamentspräsidenten gewählt wurde. Der Parlamentspräsident schaffte es, die massiven Differenzen zwischen den zwei großen mazedonischen Parteien zu überbrücken. Ein parteiunabhängiger albanischer Premierminister ist der nächste Schritt.

Um den Premier zu stellen, brauchen Sie aber einen Koalitionspartner. Und die großen mazedonischen Parteien, VMRO und die Sozialdemokraten, sind nicht begeistert von Ihrer Idee.

Es ist enttäuschend, die völlige Panik der mazedonischen Parteien zu sehen. Das sollte nicht so sein – gerade bei den Sozialdemokraten. Unser Land braucht keine hegemonistische Politik. Ich erwarte, dass meine mazedonischen Politikerkollegen diese Idee begrüßen. Wir sollten gemeinsam europäische Werte etablieren.

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