Coronavirus

Ansturm von Freiwilligen für Corona-Impfstudie in Tübingen

Archivbild. Die Impfung von Curevac wird derzeit an 168 Probanden auch auf Nebenwirkungen getestet.
Archivbild. Die Impfung von Curevac wird derzeit an 168 Probanden auch auf Nebenwirkungen getestet.REUTERS
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Der Impfstoff von Curevac wird auf Verträglichkeit getestet. Nach Probanden musste das Pharmaunternehmen nicht lange suchen.

Rund 4000 Freiwillige haben sich in der Tübinger Universitätsklinik als Probanden für eine Corona-Impfstudie gemeldet. "Wir sind in einer Luxuslage wie noch bei keiner klinischen Studie. Sonst müssen wir um Probanden ringen", sagte Studienleiter Peter Kremsner der Deutschen Presse-Agentur.

An der Uniklinik hatte Mitte Juni eine klinische Studie begonnen, um den Impfstoff des Tübinger Biopharma-Unternehmens Curevac auf seine Verträglichkeit zu testen. Seitdem haben rund 50 Menschen das Mittel erhalten. Laut Kremsner sind noch keine überraschenden Nebenwirkungen aufgetreten. "Bisher ist alles im grünen Bereich", sagte er. Es gebe weder sensationelle noch erschreckende Befunde.

Phase-1-Studie

Die zahlreichen Freiwilligen kommen nicht alle zum Zug. Insgesamt sollen 168 Probanden geimpft werden - neben Tübingen auch in Testzentren im belgischen Gent, in Hannover und München. Bei der klinischen Studie handelt es sich um eine sogenannte Phase-1-Studie. Verläuft sie erfolgreich, folgen Untersuchungen mit deutlich mehr Probanden.

Das Tübinger Unternehmen Curevac arbeitet an sogenannten mRNA-Impfstoffen. mRNA ist eine Art Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen steckt. Für ihren Impfstoff haben die Curevac-Forscher mRNA mit der Bauanleitung für ein Protein des Coronavirus Sars-CoV-2 versehen. Die menschlichen Zellen bilden nach der Impfung dieses Protein, was der Körper als fremd erkennt. Er bildet Antikörper und andere Abwehrzellen dagegen.

Curevac hatte nach der Mainzer Firma Biontech als zweites deutsches Unternehmen die Genehmigung für eine klinische Studie zu einem möglichen Corona-Impfstoff erhalten.

(APA/dpa)

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