Song der Woche

Ashnikko: Dieser Frau küsst man den Ring

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„Stupid boy thinks that I need him“: Mit dieser Zeile wurde Ashton Nicole Casey vulgo Ashnikko, geboren 1996 in North Carolina, berühmt. Bald kommt ihr drittes Album heraus.

Ashnikko: „Daisy“. Nein, Gänseblümchen ist diese junge Frau keines, Cinderella auch keine, obwohl: Die Schuhe mag sie schon, rappt sie, „big glass platforms, bitch, I'm choosy, long blue hair, blue as a bruise“. Männer? Brauche sie nur fürs „light amusement“. Und verwirren könne sie die „dickstraction“ nicht. Opfer? Ist sie keines. Deklarationen weiblichen Selbstbewusstseins sind ja nicht gerade selten im Hip-Hop der letzten Jahre, aber diese hier – knapp eingeleitet durch ein wildes Freejazz-Saxofon – ist eine besonders virtuose. Allein wie elegant Ashnikko (die, siehe Bild, wirklich blaues Haar und sehr große Schuhe trägt) das Wort „princess“ auf der zweiten Silbe betont! Eine solche sei sie auch nicht, erklärt sie, nein, „I'm a king, bow down and kiss on my ring, being a bitch is my kink, what the fuck else did you think?“ Klare Sache. „I'm terrifying“, sagt Ashnikko und lacht heftig. Die Beats sind heavy und auch ziemlich selbstbewusst.

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Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.07.2020)

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