USA setzen eine Hinrichtung wegen Coronavirus aus

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FILES-US-JUSTICE-COURT(c) APA/AFP/Spokane Police Department
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Die erste Todesstrafe auf Bundesebene seit 17 Jahren wird nicht wie geplant vollstreckt. Die Angehörigen der Opfer verwiesen auf das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus.

Die bevorstehende erste Hinrichtung in den USA auf Bundesebene seit 17 Jahren ist vorläufig ausgesetzt worden. Ein Gericht gab den Angehörigen der Opfer des wegen Mordes Verurteilten Daniel Lewis Lee am Freitag Recht, nachdem sie um einen Aufschub wegen der Coronakrise gebeten hatten. Lee und sein Komplize Chevie Kehoe, beide Anhänger der White Supremacy Ideologie, hatten 1996 einen Waffenhändler, dessen Frau und dessen achtjährige Stieftochter ausgeraubt und ermordet. 

Die Angehörigen der Opfer argumentierten, dass sie bei der Exekution anwesend sein wollten, dies aber wegen der Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus ein zu großes Risiko darstellte. In den vergangenen Monaten hatte es in US-Gefängnissen besonders viele Erkrankungen mit Covid-19 gegeben.

Keine Hinrichtung auf Bundesebene seit 2003

Während viele US-Staaten die Todesstrafe vollstrecken, hat es auf Bundesebene seit 2003, also etwa 17 Jahren, keine Hinrichtung mehr gegeben. Die Todesstrafe wurde seitdem zwar weiter verhängt, aber nicht vollstreckt.

Fälle, in denen Straftäter von Bundesgerichten zum Tode verurteilt wurden, liegen in der Hand der Bundesregierung. Justizminister William Barr drang zuletzt drauf, die Hinrichtungen auszuführen. Zuletzt hatte das Oberste Gericht den Weg für die Wiederaufnahme nach einem Streit um die Exekutionsmethode geebnet.

Keine Todesstrafe mehr in 20 Bundesstaaten

In den vergangenen Jahren haben mehrere US-Staaten die Todesstrafe abgeschafft oder deren Vollstreckung ausgesetzt. Nach Angaben des Death Penalty Information Centers gibt es diese Höchststrafe inzwischen in etwa 20 der 50 US-Staaten nicht mehr. Im März 2019 setzte auch Kalifornien - der US-Staat mit der größten Zahl von Häftlingen in Todestrakten - die Todesstrafe per Dekret aus.

(APA)

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