Interview

Paula Beer: „Schauspieler sind nur kleine Zahnräder"

Paula Beer: „Als Schauspieler ist man immer in einer Warteposition und in einer Art Dauerbereitschaft.“
Paula Beer: „Als Schauspieler ist man immer in einer Warteposition und in einer Art Dauerbereitschaft.“ (c) REUTERS (Gonzalo Fuentes)
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Die deutsche Filmschauspielerin Paula Beer ist derzeit als verführerischer Wassergeist in dem Kinofilm „Undine“ zu sehen. Für ihre Darstellung wurde sie bei der Biennale ausgezeichnet. Dabei hat Beer nie eine Schauspielschule besucht. Warum sie das nicht für notwendig erachtete, wie sie ihren Beruf begreift und wie sie mit Scham umgeht, sagt sie der „Presse am Sonntag“.

Schauspielen, bedeutet das, dauernd die eigene Scham überwinden zu müssen?

Paula Beer: Natürlich. Schauspiel hat ganz viel mit „sich etwas erlauben“ zu tun. Kinder erlauben sich ja einfach alles, bis sie zwei, drei Jahre alt sind. Dann werden sie erzogen und sie hören „mach dies und mach das nicht“. Durch unsere Gesellschaft und unsere Erziehung werden wir geformt und kategorisiert. Mitmenschen wollen einen ja verstehen und einordnen. Dann heißt es: „Du bist frech“, „du bist eher extrovertiert“ oder „du bist ruhig“. Und mit der Zeit nimmt man diese Zuschreibungen auch an. Und von all dem versucht man sich beim Spielen wieder ein bisschen frei zu machen.


Das stelle ich mir beglückend und zugleich sehr schwierig vor.

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