Ein löchriges Bankensystem und Hyperinflation treiben die Menschen zu Kryptowährungen. Doch da es kaum Internet gibt, entwickeln Zahlungsdienstleister neue Methoden. Afrikaner brauchen keine Bank – nur ein Handy.
Wien. „In der Speisekarte sind keine Preise angegeben. Das hätte keinen Sinn“, sagt Bitcoin-Expertin Anita Posch zur „Presse“ über ihre Erfahrungen in Harare. Zu schnell verändere sich der Wert der Währung in der Hauptstadt Simbabwes. Erst im vergangenen Jahr wurde der RTGS-Dollar (Real-Time Gross Settlement) eingeführt. Doch an Bargeld zu kommen ist schwierig. Es ist äußerst rar. Selbst wenn man Scheine hat, verlieren sie exorbitant schnell an Wert.
Deswegen hilft sich die einstige Weizenkammer der Welt mit Fremdwährungen aus. 2014 galten acht Währungen als offizielles Zahlungsmittel. „Vor allem der stabile US-Dollar ist begehrt und wird über Dollarhändler verteilt. Das sind Automechaniker oder jemand aus dem Bekanntenkreis – offiziell läuft nichts“, erklärt Posch. 2019 wurde der Dollar verboten. Erst heuer im März erlaubte die Regierung wieder die Nutzung von Fremdwährungen – aus der Not heraus. Es gab einfach kein Geld mehr.