Das Designduo im Gespräch über Folgen, Risiken und Chancen nach der Coronakrise.
Seit 20 Jahren entwerfen Sandra Thaler und Annette Prechtl für ihr Label Elfenkleid. Die Brand steht für Leichtigkeit, schlichte Eleganz und romantische Schnitte. Neben der Ready-to-Wear-Kollektion ist sie auch für ihre Brautkollektion bekannt. Seit 2013 gibt es neben einem Standort in Wien auch ein Geschäft in München. Das „Schaufenster“ traf die beiden Designerinnen zum Gespräch.
„Die Presse": Wie gehen Sie mit der derzeitigen Situation um?
Wir versuchen, so flexibel wie möglich zu bleiben. Auf allen Ebenen, und das ist natürlich eine große Herausforderung.
Wie kann es in der Mode weitergehen? Was wird sich Ihrer Meinung nach verändern?
Ich denke und hoffe, dass der Fokus der Kundinnen und Kunden noch mehr auf Nachhaltigkeit und lokalen Geschäften liegen wird. Das kann für uns eine große Chance sein.
Geschäfte dürfen jetzt wieder offen halten, ist das eine Erleichterung? Können Sie schon abschätzen, wie sich die Situation entwickelt?
Natürlich ist es gut und wichtig, dass wir wieder offen haben dürfen. Die Situation einzuschätzen ist meiner Meinung nach fast unmöglich. Flexibel bleiben und Prioritäten setzen, ist, glaub ich, im Moment wirklich das Wichtigste.
Wie steht es etwa um Öffnungszeiten, Umsatz und Kundenzuspruch?
Unsere Öffnungszeiten sind so wie immer und der Kundenzuspruch - vor allem für unsere Frühjahr-/Sommerkollektion - liegt über unseren Erwartungen. Hochzeitskleider wurden allerdings weniger bestellt als im Vergleich zum letzten Jahr, aber es gibt viele kurzentschlossene Bräute, bei denen wir versuchen, auch kurzfristige Bestellungen möglich zu machen. Man muss eben flexibel bleiben.

Und wie hat sich der Kundenzuspruch in Ihrem Onlineshop verändert?
Unser Onlineshop war gerade in der Zeit des Shutdowns enorm wichtig und ist bei unseren Kundinnen auch gut angekommen und genutzt worden.
Was wird/wurde besonders gern gekauft?
Unsere Frühjahr/Sommer Ready-to-Wear-Kollektion hat, beziehungsweise verkauft sich noch immer sehr gut. Und natürlich auch der Mund-Nasen-Schutz.

Welche Art von Unterstützung würde Ihnen jetzt besonders helfen? Bekommen Sie Unterstützung aus einem der Hilfsfonds?
Bisher sind wir gut unterstützt worden und wir versuchen natürlich alle unsere Möglichkeiten auszuschöpfen.
Kann die Krise auch eine Chance für eine positive Entwicklung darstellen? Wie könnte sie aussehen?
Ich denke, jede Krise bringt immer etwas Positives mit sich. Leider weiß man in der Krise oft noch nicht, was diese positive Entwicklung sein kann. Auf jeden Fall kann ich mir vorstellen, dass sich das Kaufverhalten der Menschen schrittweise verändern kann und die Giganten der Modebranche, wie H&M und Zara etwa, in die Knie gezwungen werden könnten.