Proteste, Mafiavorwürfe und Machtkämpfe machen Langzeitpremier Bojko Borissow zu schaffen.
Krawalle, Machtkämpfe und Mafiavorwürfe: Seit Tagen wird der Balkanstaat mitten in der Viruskrise von einer Protestwelle erschüttert. Im Mittelpunkt der Krise steht der Mann, der seit über einem Jahrzehnt das turbulente Geschehen auf dem einheimischen Politparkett dominiert: Bulgariens bulliger Premierminister Bojko Borissow gerät zunehmend in Bedrängnis.
„Abtritt, Abtritt“, skandieren Tausende von Demonstranten, die dem selbst ernannten Saubermann Korruption und enge Bande zu zweifelhaften Oligarchen vorwerfen. Die „Wiederherstellung des Rechtsstaats und der Grundrechte“ fordert Präsident Rumen Radew, der den Sozialisten nahesteht. Die Sozialisten hätten oft bewiesen, „nicht regieren zu können“, konterte Borissow, Chef der konservativen Partei Gerb.