Quergeschrieben

Die SPÖ-Chefin als Pin-up-Girl: Sexismus ist kein Kavaliersdelikt!

KLUBTAGUNG SPOe: RENDI-WAGNER
KLUBTAGUNG SPOe: RENDI-WAGNERAPA/ROLAND SCHLAGER
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Bezeichnungen wie Dummerl, Hascherl, sexy Pupperl sind inakzeptabel – unabhängig von weltanschaulichen Differenzen und parteipolitischen Präferenzen.

Hat eigentlich je ein Cartoonist oder eine Cartoonistin einen Spitzenpolitiker gezeichnet, der im Stringtanga aus einem Kuchen hüpft? Nein? SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner sprang unlängst in einem Cartoon der „Oberösterreichischen Nachrichten“ dürftigst bekleidet und mit Federnbusch am Po als grinsendes Pin-up-Girl aus einer Torte, in der Hand ein Schild mit der Aufschrift: „Forderungen“.

Lustig? Nein. Sexistisch? Aber sicher. Gibt's echt noch Deppen (mehrheitlich männlich), die so etwas witzig finden? Offenbar ja. Rote, türkise, grüne und pinke Politikerinnen haben gegen den Cartoon protestiert, die „OÖN“ ebenso instant wie zerknirscht um Entschuldigung gebeten. Männliche Politkollegen indes haben mehrheitlich geschwiegen.

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Wer seine Grundsätze nicht nur nach persönlichen (politischen) Vorlieben ausrichtet, könnte sich nun ein paar knifflige Fragen stellen: Etwa wann Schluss mit lustig ist und Satire an ihre Grenzen stößt. Ob seinerzeit Sebastian Kurz als „Baby-Hitler“ im Fadenkreuz, den zu töten „endlich möglich“ sei, nicht auch eher geschmacklos denn lustig war. Ob andererseits politische Korrektheit nicht den sicheren Tod der frechsten Kunstform – nämlich der Satire – bedeutet. Und was das wiederum über den demokratischen Diskurs aussagt.

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