Mit Federn, Haut und Haar

Ein ambivalentes neues Buch zur emotional geführten Wolfsdebatte

Klaus Hackländer gibt Antworten auf Fragen nach dem Umgang mit Wölfen. Nicht alle sind wissenschaftlich belegt.

Über kaum ein Thema wird so leidenschaftlich gestritten, wie über den Wolf. Für manche ist der Wolf Retter der Biodiversität in Österreich, für andere der Totengräber der Almwirtschaft. Beides ist maßlos übertrieben – aber was ist eigentlich Sache?
Als einer der wenigen heimischen Wildbiologen kümmert sich darum Klaus Hackländer von der Universität für Bodenkultur. Eben veröffentlichte er ein nüchternes, recht ansprechend gestaltetes, aber durchaus auch ambivalentes Buch (Ecowin Verlag). In 41 Kapiteln werden die zentralen Themen und Fragen der nicht nur hierzulande allzu oft irrationalen Wolfsdiskussion behandelt: Zuwanderung, Biologie und Vermehrung, ihre angebliche „Mordlust“, Alm- und Weidewirtschaft, Kompensation von Schäden, legale und illegale Abschüsse, wie viele Wölfe das Land verträgt etc.

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Es entstand ein knapper, sachlich-pragmatischer, gut lesbarer Text, eine Übersicht, naturgemäß auf Kosten des Tiefgangs. Verständlich, dass es Hackländer nicht immer gelang, neutral zu bleiben. Offensichtlich will er gerade von jenen gelesen und ernst genommen werden, die ein künftiges Leben und Wirtschaften mit dem Wolf (noch) brüsk ablehnen. Das könnte ihm den Vorwurf eintragen, es den Kritikern recht machen zu wollen. Verräterisch, dass ausgerechnet der Schauspieler und Bergbauer Tobias Moretti ein Vorwort verfasste, welches abgedroschene Anti-Wolf-Klischees wiederkäut und für eine Abschwächung des Schutzstatus der Wölfe durch die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie der EU plädiert.

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