Kriegsverbrechen

Thaçi verteidigt sich in Den Haag gegen Vorwürfe

Kosovos Präsident Thaçi gibt vor seiner Befragung durch das Tribunal eine Stellungnahme ab.
Kosovos Präsident Thaçi gibt vor seiner Befragung durch das Tribunal eine Stellungnahme ab.REUTERS
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Der kosovarische Präsident sagte vor Anklägern des internationalen Tribunals für Verbrechen im Kosovo aus.

Seine Anhänger aus dem Kosovo jubelten, als Präsident Hashim Thaçi am Montag vor dem Haupteingang des Kosovo-Tribunals im niederländischen Den Haag eine kurze Ansprache hielt. „Niemand kann die Geschichte umschreiben“, rief der Präsident des Kosovo. „Ich glaube an den Frieden, die Wahrheit, das Recht und die Versöhnung. Ich glaube an den Dialog, die gute Nachbarschaft mit allen unseren Nachbarn.“

Thaçi war nach Den Haag gekommen, um persönlich zu den Vorwürfen gegen ihn Stellung zu nehmen. Wie das „Specialist Prosecutors Office für den Kosovo“ in Den Haag mitteilte, werden Thaçi und dessen Gefolgsmann Kadri Veseli Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mord und Folter zur Last gelegt. Die Verbrechen sollen während des Kosovo-Krieges Ende der 1990er-Jahre begangen worden sein. Thaçi war einer der wichtigsten politischen Anführer der kosovo-albanischen Untergrundarmee U?K, die gegen die Herrschaft Serbiens über den mehrheitlich von Albanern bewohnten Kosovo kämpfte.

Thaçi genießt Immunität

In Den Haag konnte Thaçi als freier Mann seine Aussage machen. Als Präsident des Kosovo genießt er diplomatische Immunität. Und noch liegt gegen ihn kein internationaler Haftbefehl vor.

Thaçi wollte mit dem Chefankläger des Kosovo-Tribunals, dem Amerikaner Jack Smith, persönlich über die ihm gegenüber erhobenen schwerwiegenden Anklagepunkte reden und sie widerlegen. Denn sie werden von Thaçi entschieden bestritten.

Die Anklage gegen Thaçi kommt für ihn zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn Thaçi wollte mit Serbiens Präsident Vučić in Washington Friedensgespräche führen. Die liegen nun auf Eis.

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