Peter Kaiser ist der Vorreiter der regionalen Lockerungen. Der Kärntner Landeshauptmann erklärt, warum man in Kärnten trotz weniger Fälle nun strenger ist, warum er von Gästelisten in Lokalen nichts hält – und warum der Kärntner Mindestlohn besser ist als der burgenländische.
Wie lange sind Sie denn noch in Quarantäne?
Diese Entscheidung trifft genauso wie die Anzahl an zu absolvierenden Tests die Gesundheitsbehörde. Ich rechne damit, dass ich noch einige Tage im verordneten Homeoffice bleiben muss.
In Kärntner Tourismus-Hotspots wie Velden, Pörtschach und am Klopeiner See gilt seit wenigen Tagen eine Maskenpflicht von 21 Uhr bis 2 Uhr morgens. Gibt es schon eine erste Bilanz?
Wir hatten gerade die 77. Sitzung unseres Koordinationsgremiums (Anm.: via Videokonferenz), das zur Zeit zwei Mal wöchentlich tagt. Die erste Bilanz zeigt, dass die Maskenpflicht ohne großes Murren angenommen wird. In der ersten Nacht, Freitag auf Samstag, gab es die meisten Übertretungen, aber das waren auch nur zirka zehn. Natürlich fragen manche ironisch, ob das Virus bis 21 Uhr schläft, aber wir wissen, dass der Abstand schmilzt, wenn die Kinder im Bett sind und die Erwachsenen auf Gaude gehen. Die Maske mobilisiert die Aufmerksamkeit wieder. Wir machen das ja nicht, weil es dort so viele Fälle gegeben hat – denn es gab keine –, sondern präventiv.
Kärnten hat in der Tat sehr wenige Fälle, trotzdem gibt es auch in Klagenfurt tagsüber am Markt eine Maskenpflicht. Ist das der Vorbote für eine weitere Ausdehnung?
Wir haben mit unseren Erlässen den Bezirkshauptmännern ermöglicht, sehr rasch zu reagieren. Und am Benediktiner Markt in Klagenfurt schoppt es sich wirklich, aber dort ist man auch nur zehn, zwanzig Minuten zum Einkaufen.