Leihräder

Was kommt nach den Citybikes?

Die Citybike-Stationen werden abgebaut.
Die Citybike-Stationen werden abgebaut.(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Dieser Tage verschwinden die Citybikes aus den inneren Bezirken. Im Streit zwischen Stadt und Gewista gab es keine Lösung. Ein neues, moderneres System soll folgen – wann, ist offen.

Lange Zeit galt die Stadt Wien als Vorreiterin, wenn es um Leihfahrräder ging. Paris, New York, Barcelona, aus all diesen Metropolen hatte man nach Wien geblickt, bevor dort ähnliche Systeme etabliert wurden. Schließlich war Wien 2003, als die ersten Citybikes auf die Straße kamen (ein Gratisrad-System war zuvor auch an Vandalismus gescheitert) ziemlich früh dran.

Seither betreibt die Gewista dieses System, erst an 61 zentralen Stationen, vor allem innerhalb des Gürtels. Ab 2010 entstanden 60 weitere Stationen in äußeren Bezirken. Trotz der Expansion auf 1500 Räder und zuletzt laut Gewista 500.000 registrierte und davon etwa 90.000 regelmäßige Nutzer: Wirtschaftlich war die Sache kein Erfolg. Laut Gewista sei der Radverleih stets ein Geschäft mit Zuschussbedarf gewesen. Weil die Stadt hier nicht wie gefordert mitzahlen will, werden nun die 61 zentralen Stationen abgebaut.

Der Konflikt

Es ist das (vorläufige) Ende eines Konflikts, der zwischen dem (grünen) Verkehrsressort und der Gewista schon seit Jahren schwelt. Die Drohung, die Stationen noch vor dem Sommer abzubauen, sollte die Stadt nicht einlenken, stand bereits im Raum. Dass dies nun tatsächlich geschieht, davon erfuhr man im Verkehrsressort dann erst vor wenigen Tagen.
Worum geht es in dem Konflikt? Die Gewista fordert 1,1 Millionen Euro, sie will, dass die Stadt auch die 61 alten Stationen mitfinanziert. Denn hier gibt es zwei Systeme: Die ersten Stationen wurden vor allem über Werbung finanziert, bei der zweiten Hälfte ab 2010 zahlt die Stadt mit. Die Rede ist hier von 860.000 Euro pro Jahr. So einen Beitrag wollte man für die übrigen Stationen nun seit Jahren auch. Im Verkehrsressort heißt es, für eine derartige Kostenübernahme gebe es keine Rechtsgrundlage, selbst wenn man wollte, könnte man nicht das Geschäft einer Privatfirma mitzahlen. Bei der Gewista heißt es dazu nur mehr: kein weiterer Kommentar.

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