Greißlerei

Mit Mut zur Dörflichkeit

(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Birgit Hofer will die Weinviertler Gemütlichkeit nach Wien holen – mit ihrer Pop-up-Greißlerei und lokalen Produkten.

Langsam sterben sie aus – die Greißler von Wien. Aber es gibt noch Menschen, die an ihren Charme glauben. Wie etwa Birgit Hofer. Sie verkauft nun am Rilkeplatz in Wien-Wieden regionale Produkte, wo zuvor Pasta verspeist wurde: Das kleine Lokal „Teigware“ hat sich nach dem Lockdown zu einem Pop-up-Greißler transformiert, der bis zum Herbst bestehen bleiben soll.

„Die Idee schwirrte meinem Mann und mir schon lang im Kopf herum“, erzählt Hofer, deren Ehemann das Restaurant gehört. „Im Lockdown, als das Lokal zusperren musste, haben wir das Hirngespinst dann ernsthaft weiterverfolgt.“ Die Produkte, die sie nun dort anbietet, kommen allesamt aus dem Weinviertel: Saisonales Gemüse, Obst, Sirup, Getreideprodukte, Wurst und – natürlich – auch Wein.

Hofer stammt selbst aus dem Bezirk Korneuburg. Was sie dort schätzt, versucht sie nun in Wien zu etablieren. „Bei uns im Weinviertel ist es noch verbreiteter, zum Greißler oder zum Hofladen zu gehen“, erzählt sie. „Und ich will das Weinviertel nach Wien holen.“ Hofer liebe zwar Wien: „Aber sobald man die Grenze stadtauswärts passiert, wird es gleich gemütlicher. Ich glaube, das wollen die Leute nun auch in der Stadt wieder mehr haben.“

Doch nur mehr um die 20 Greißler gibt es in Wien. Schade, findet Hofer, denn damit gehe auch ein Lebensgefühl verloren. „Dort gibt es eine Ansprechperson, und man weiß noch, woher die Produkte kommen.“ Alles sei langsamer, man plaudere miteinander, bekomme neue Ideen und stöbere in den Produkten. „Und man kommt manchmal auch nur zum Tratschen oder auf einen Kaffee.“

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