Dutzende Festnahmen bei Protesten gegen Netanjahu in Israel

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In Jerusalem demonstrierten Tausende Israelis gegen den Premierminister, der in einem Korruptionsprozess unter Anklage steht.

Die israelische Polizei hat bei Protesten gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Jerusalem 50 Menschen festgenommen. Sie würden verdächtigt, an Störaktionen und Angriffen auf Beamte und Journalisten beteiligt gewesen zu sein, teilte die Polizei am frühen Mittwochmorgen mit.

Tausende Demonstranten hatten den wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagten Netanyahu am Dienstagabend zum Rücktritt aufgefordert. Sie versammelten sich vor der Residenz des 70 Jahre alten Regierungschefs in Jerusalem. Die Demonstranten trugen dabei Fackeln und versuchten auch, Polizeibarrikaden niederzureißen, wie ein Video des israelischen Senders Kan zeigte. Die Polizei setzte mindestens einen Wasserwerfer ein.

Bei dem Verfahren gegen Netanyahu geht es um drei Fälle. Er wird unter anderem verdächtigt, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Im Gegenzug soll das zum Konzern gehörende Medium "Walla" positiv über Netanyahu berichtet haben. Netanyahu streitet alle Vorwürfe ab und wirft Polizei und Staatsanwaltschaft vor, sie hätten die Anklage gegen ihn "fabriziert".

Der Ministerpräsident steht derzeit auch in der Coronakrise massiv in der Kritik. Vorgehalten werden ihm unter anderem vorschnelle Lockerungen und eine mangelnde Vorbereitung auf eine zweite Corona-Welle.

(APA/DPA)

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