Analyse

Warum braucht China so viel Kupfer?

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CHINA-HEALTH-VIRUS-ECONOMY(c) APA/AFP/NICOLAS ASFOURI (NICOLAS ASFOURI)
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Dass China einen Großeinkauf bei Rohstoffen getätigt hat, ist kein Zeichen für einen drohenden Engpass oder schnelles Wirtschaftswachstum, sondern eine Schnäppchenjagd.

China war im Juni auf großer Shoppingtour. Die Einkaufsliste hat es in sich:

► 101,7 Mio. Tonnen Eisenerz – die Menge verfehlte nur knapp den Rekordwert von September 2017;

► 13 Mio. Barrel Rohöl täglich – so viel wie nie zuvor;

► 656.000 Tonnen Kupfer – ein Allzeithoch.

Vor allem Kupfer sorgte für Schlagzeilen. Der Preis für das in der Industrie viel verwendete Metall hat bei 6630 US-Dollar je Tonne diese Woche ein Zweijahreshoch erreicht. Sofort liefen Spekulationen heiß, und Anleger klatschen optimistisch in die Hände. Viele deuten in die Zahlen eine schnelle wirtschaftliche Erholung Chinas hinein. Rekorde verleiten einige Marktteilnehmer zum Glaskugellesen.

Wohin mit den Rohstoffen?

Braucht China die Rohstoffmassen wirklich für einen Wiederaufschwung? Das Öl wird zunächst einmal nur geparkt. Die Häfen Chinas sind verstopft, weil das Land Öltanker nicht entladen kann. Denn die Hafenlager sind fast voll. Wenn in Übersee nicht genügend Abnehmer für Erdölerzeugnisse gefunden werden, dürfte die Rohölverarbeitung im zweiten Halbjahr eingedämmt werden.

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