Interview

Bank-Austria-Chef: „Eine Bank ist nicht für Risikokapital da“

„Es liegt nicht an uns“, sagt Bank-Austria-Chef Robert Zadrazil in Bezug auf den Streit mit der 3-Banken-Gruppe.
„Es liegt nicht an uns“, sagt Bank-Austria-Chef Robert Zadrazil in Bezug auf den Streit mit der 3-Banken-Gruppe.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Bank-Austria-Chef Robert Zadrazil fordert weitere Hilfe von der Regierung und hält an seinen Sparplänen fest.

Die Presse: Wie hat die Bank Austria die erste Phase der Coronakrise überstanden?

Robert Zadrazil: Wir waren gut auf eine Krise vorbereitet, auf die man eigentlich nicht vorbereitet sein kann. Denn mit dem Umzug in den neuen Bank-Austria-Campus 2018 haben wir ein Konzept eingeführt, bei dem alle Mitarbeiter 20 Prozent der Wochenarbeitszeit im Home-Office arbeiten können. Dieses Remote-Arbeitskonzept hat es uns ermöglicht, dass 96 Prozent der 5300 Mitarbeiter innerhalb weniger Tagen zu Hause arbeiten konnten. Am schwierigsten war es am 13. März, als der Lockdown kommuniziert wurde. Es gab einen Run auf Bargeld. Es wurde das Achtfache eines Einkaufssamstags vor Weihnachten abgehoben. Aber das wurde gut gemanagt.

Die Banken wurden von der Regierung damit betraut, Staatshilfen an Unternehmen zu verteilen. Das hat zu Beginn nicht gut funktioniert – wo lag das Problem?

Ja, es gab Anlaufschwierigkeiten, aber das war für alle eine einzigartige Situation. Es mussten in kürzester Zeit unglaublich viele Details für die Staatshilfen ausgearbeitet werden, darauf war niemand vorbereitet. Auch die Unternehmer wussten nicht, für wie lang sie Liquidität brauchen werden – ob für zwei, drei oder sieben Monate. Wir haben versucht, mit ihnen die richtigen Annahmen zu treffen. Außerdem ist in der Kommunikation nicht rübergekommen, dass es Regeln auf nationaler und internationaler Ebene gibt, die Banken bei der Kreditvergabe einhalten müssen.

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