Bundesheer

Soldatin wegen Ungehorsams vor Strafgericht

Die Angeklagte soll Militärpolizisten verletzt haben.

Graz. Eine Soldatin des Bundesheers stand am Donnerstag in Graz wegen Ungehorsams, schwerer Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt vor Gericht. Sie soll sich im September 2019 in einer Kaserne geweigert haben, in ein Auto einzusteigen, dessen Fahrer sie zu einer Vernehmung bringen sollte. Bei einem Gerangel wurden zwei Militärpolizisten verletzt.

Das Verhältnis der 22-jährigen Zugsführerin zu ihrem Arbeitgeber ist gespannt. Weil die Frau eine Beschwerde gegen einen Vorgesetzten eingebracht habe, sei sie in Ungnade gefallen, erklärte ihr Verteidiger. Im September musste sie sich – nach langem Krankenstand – in der Kaserne melden, da ihr Gesundheitszustand überprüft werden sollte. Als die Militärpolizei sie dort erwartete und sie aufforderte, in ein Auto zu steigen, weigerte sie sich.

Es erfolgte die Festnahme. Dagegen wehrte sich die Frau. Sie biss einen Vizeleutnant in den Unterarm und versetzte einem anderen Militärpolizisten einen Tritt. „Ich habe Angst um mein Leben gehabt“, gab die Angeklagte an.

Die Festnahme der Frau wurde mittlerweile vom Verfassungsgerichtshof für unrechtmäßig erklärt. An den Vorwürfen ändert das aber nichts. Der Prozess wurde vertagt. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.07.2020)

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