Vorwurf

Hat Moskau bei Wahl in London mitgemischt?

Außenminister Dominic Raab.
Außenminister Dominic Raab.(c) REUTERS (HANNAH MCKAY)
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Großbritannien wirft Russland Einmischung vor.

London. Die britische Regierung erhebt schwere Vorwürfe gegen Russland. „Russische Akteure“, so die Diktion Londons, hätten versucht, sich in die Parlamentswahl in Großbritannien 2019 einzumischen. Außenminister Dominic Raab sieht dies als „praktisch gesichert“ an, wie es in einer schriftlichen Erklärung an das Parlament heißt. Dies sei über die massenweise Verbreitung von illegal beschafften Regierungsdokumenten im Internet geschehen. Die Dokumente bezogen sich nach Angaben des Ministers auf Handelsfragen zwischen London und Washington.

Diebstahl von Corona-Infos?

Bei der Parlamentswahl am 12. Dezember hatten die konservativen Tories unter Boris Johnson eine absolute Mehrheit erreicht. Johnson war mit dem Versprechen angetreten, den Austritt seines Landes aus der EU zu vollziehen. In den kommenden Tagen will der Geheimdienstausschuss des Parlaments zudem seinen Bericht zum Verdacht der russischen Einmischung in das Brexit-Votum von 2016 veröffentlichen. Weiters wirft London russischen Hackern vor, sie hätten im Auftrag Moskaus versucht, britische Informationen zu Corona-Impfstoffen zu stehlen.

Die Beziehungen zwischen London und Moskau sind äußerst gespannt – unter anderem wegen des Giftanschlags auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter, Julia, im März 2018 in Salisbury. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.07.2020)

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