Lohnendes Ziel für einen kleinen Städtetrip: das oststeirische Hartberg.
Ö-Citytrip

Hartberg mit Wein, Wurm und Gespann

In der oststeirischen Cittàslow steckt derzeit ein echter Wurm drin. Aber nicht nur, auch acht Hufe und ein Heidensterz sorgen in und um Hartberg für Erlebnisse mit Entschleunigung.

Ein „Fat Car“ von Erwin Wurm ist auf dem Hartberger Hauptplatz gelandet.
Ein „Fat Car“ von Erwin Wurm ist auf dem Hartberger Hauptplatz gelandet. Klaudia Blasl

Es ist groß, fett, silbrig glänzend und versprüht einen nahezu überirdischen Charme: das „Fat Car“ von Erwin Wurm, das seit Kurzem mitten auf dem Hartberger Hauptplatz gelandet ist. Die Skulptur macht aus dem historischen Zentrum ein begehbares Open-Air-Museum, flankiert von Schatten spendenden Schirmplatanen, erfrischenden Wasserspielen und einladenden Kaffeehaustischen. Auch Marcus Martschitsch, der Bürgermeister, ist begeistert von diesem kulturellen Highlight, das bis September unbestrittener Blickfang der Stadtoase ist. „Kunst hautnah zieht Besucher in die Stadt“, meint er, und davon hat der Ort, dem übrigens auch Ludwig Hirsch entstammte, mehr als genug. „Der steinerne Fluss etwa verbindet fünf Brunnen und Fußgängerzone mit einer schwimmenden Bildergalerie auf dem Enterlteich am Rochusplatz“, erklärt Martschitsch. Und das Museum geizt auch nicht mit seinen sehenswerten Reizen.
Zu nahe kommt man sich dennoch nicht, denn die Hartberger Flaniermeilen sind äußerst üppig bemessen – und zudem eine botanische Pracht, was dem gartenarchitektonischen wie ökologischen Projekt „Stadt.Land.Garten“ zu verdanken ist. Bieneninseln und Klimawälder, Hortensien- und Rosengärten, Naturblumenbeete und ein echtes Flachmoor, das Europaschutzgebiet Gmoos, wo sich sogar urbane Biber tummeln, sind bequem zu erreichen. Und wenn man den Füßen dann die wohlverdiente Pause gönnen will, steigt man am besten auf die Pferdekutsche um.

Lustige Landpartie über oststeirische Hügel

Hoch auf dem rustikalen Wagen geht es die Hartberger Hügellandschaft hinan. Rundum entschleunigt, wie es sich für eine ausgewiesene Cittàslow gehört. Seit Christof Gerlitz gemeinsam mit seinen beiden Pferden und der Stadtgemeinde die Tradition des Fuhrmanns neu belebt hat, weht einem ein gemütlicher, entspannender Fahrtwind um die Ohren. Poldi, ein strammer Noriker, und Fricci, Vizestaatsmeister im Holzrücken, folgen ihrem Karottenspender aufs Wort, während die Fahrgäste ohne jede Anstrengung hoch hinauf kommen. Soll man sich mit dem Fuhrwerk auf weinselig-kulturelle Spuren begeben, eine „geistreiche“ Tour unternehmen oder doch lieber historischen Aspekten frönen? Den beiden Pferden ist's jedenfalls egal, sie kennen Land und Leute wie ihren Haferbeutel und bringen alle sicher ans gewünschte Ziel. Etwa nach Löffelbach zum Buschenschank Retter Kneissl, wo Stollenkäse, Wollschweinkreationen und Winzerschokolade kredenzt werden – oder zum Weinhof Postl mit Panoramablick über die Stadt, einer Oase aus Küchenkräutern, Gartenblumen, Bienenstauden und Deko-Objekten.

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