Uta und Helmut Gärtner aus Berlin haben keine Angst vor Corona. Ins Kitzloch würden sie aber nicht gehen: „Für so etwas sind wir zu alt.“
Ischgl

Was nach dem Après-Ski kommt

Sie seien gierige Menschen, die lieber Geld scheffelten, als sich um die Gesundheit ihrer Gäste zu kümmern: Ischgl stand in der Coronakrise massiv in der Kritik. Jetzt versucht der Ort, sich und seine Après-Ski-Kultur neu zu erfinden.

Jeder Ort hat ein Wahrzeichen, das ihn eindeutig identifiziert: In Wien ist es der Stephansdom, in Paris der Eiffelturm, in New York die Freiheitsstatue und in Ischgl ist es das Haus am Galfeisweg 3. „Geh noch ein wenig nach links“, weist der junge Deutsche seine Begleiterin an. „Ja, so ist es perfekt.“ Er blickt wieder aufs Handy, zählt bis drei und macht ein Foto. „Und jetzt noch ein gemeinsames Selfie.“

Der Hintergrund ist recht austauschbar: Ein dreistöckiges Haus mit dunkelbraunen Schindeln und rot-weiß-roten Fensterläden. Massenarchitektur in den Alpen. „Restaurant, Bar, Aprés Ski“ steht in weißen Lettern auf dem Balkon im zweiten Stock. Was dieses Haus hier am Galfeisweg einzigartig macht, ist die verspielte Aufschrift darunter: „Kitzloch“.

Seit dem Ausbruch des Coronavirus in Europa kennt man diese Apres-Ski-Bar mit dem kleinen Holzkitz über dem Eingang.

Die Bar gilt als „Super-Spreader“ der Krankheit. Ein infizierter Barkeeper soll Dutzende Menschen angesteckt haben, die die Krankheit von hier aus nach Island, Norwegen, Schweden, Großbritannien, Deutschland und Dänemark gebracht haben.

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