Interview

Jōji Hattori: „Nicht Marsmensch, sondern Erdling“

(c) Die Presse/Clemens Fabry
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Dirigent Jōji Hattori ist in Wien aufgewachsen. Als Japaner in Europa und Asiate in der Klassik kämpfte er lang mit Fragen der nationalen Identität. Der „Presse am Sonntag“ erzählte der Chef des Sterne-Restaurants Shiki von seinem ungewöhnlichen Oxford-Studium, seiner Krise mit Mitte 40 – und wie Macht das Familienunternehmen Seiko ruiniert hat.

Corona hat Sie als Künstler betroffen, aber auch als Gastronomen. Sperren Sie deshalb Ihr Restaurant, Shiki, im Hochsommer zu?

Jōji Hattori: Im Sommer kommt überhaupt niemand von den Wienern, und wenn, konsumieren sie nur einen Cocktail und zwei Makis. Als wir den Michelin-Stern bekommen haben, kamen plötzlich die Luxustouristen, und zwar so viele, dass wir vergangenen Sommer keine Verluste gemacht haben, was für jeden Gastronomen eine Freude ist. Jetzt haben wir alle Fünfsternehotels durchtelefoniert: Auslastung höchstens 20 Prozent. Da kann ich nicht offen lassen, das geht sich nicht aus.

Sie haben das Shiki vor fünf Jahren eröffnet. Woher kam die Idee?

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