„Ursprünglich wollte ich ein Buch über den Klimawandel schreiben und zeichnen“, so Joe Sacco. Ein Bild aus „Wir gehören dem Land“.
Comic-Journalismus

Ein Krieg, der keine Panzer kennt

Er zählt zu den Pionieren des Comic-Journalismus: In seinem neuen Band berichtet Joe Sacco von den Indigenen in Kanadas Nordwesten – und wie ihre Gesellschaft vernichtet wird.

Comic-Journalismus: ein Begriffsdoppel, das auf den ersten Blick in sich widersprüchlich scheint. Zu sehr wird Comic noch immer als primär unterhaltende, jedenfalls fiktionale Form wahrgenommen, jedenfalls nicht als eine, die seriös Dokumentarisches aller Art transportieren will – und kann. Dabei darf Gezeichnetes auf eine reiche Tradition als Dokument verweisen – insbesondere aus vorfotografischen Tagen. Kein Verbrechen ohne Tatortskizze, kein Großprozess ohne Gerichtszeichner (und bis heute ist es in Österreich Vorrecht des Zeichners, Geschehnisse während eines Gerichtsverfahrens bildlich festzuhalten).

Nicht zuletzt das Zeitungswesen blieb anfangs auf Zeichnungen als einziges Mittel der bildlichen Darstellung realer Vorkommnisse angewiesen. Und so ist es im Grunde erstaunlich, wie lang es dauerte, bis regelrechte Bildgeschichten journalistisch Einsatz fanden: bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.