Interview

Triage-Regeln fehlen: „Damoklesschwert über Ärzteschaft“

Sollte es zu einem Engpass an Spitalsbetten kommen, müssten im Extremfall Patienten geopfert werden. Regeln dafür fehlen.
Sollte es zu einem Engpass an Spitalsbetten kommen, müssten im Extremfall Patienten geopfert werden. Regeln dafür fehlen.APA/AFP/GETTY IMAGES/Go Nakamura
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Strafrechtsexperte Richard Soyer fordert im Interview klare Regeln, wie Mediziner die Behandlung von Patienten priorisieren sollen, wenn die Mittel in einer Krise nicht für alle reichen.

Die Presse: Es ist nicht auszuschließen, dass eine zweite Covid-19-Welle kommt. Sollte sie viel schlimmer sein als die erste, könnte die sogenannte Triage notwendig werden, also die Entscheidung, welche von einer Vielzahl von Patienten behandelt werden sollen und welche nicht. Müsste man nicht für alle Fälle in Ruhe darüber nachzudenken beginnen?

Richard Soyer: Ja, absolut. Die Sommermonate sind der richtige Zeitpunkt, sich für eine solche Extremsituation gut vorzubereiten. Nur so lassen sich im Krisenfall chaotische Zustände verhindern. Die Ärzteschaft und einschlägige Gremien sowie wissenschaftliche Gesellschaften sind gefordert, sich auf ein Covid-19-Konsenspapier und klare Richtlinien zu verständigen.

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