Literatur

Peter Handkes Szene einer Selbst­verbrennung

Peter Handke im Oktober 2019 am Gartentor seines Hauses in Chaville im Südwesten von Paris. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass dem Schriftsteller der Nobelpreis für Literatur verliehen werde.
Peter Handke im Oktober 2019 am Gartentor seines Hauses in Chaville im Südwesten von Paris. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass dem Schriftsteller der Nobelpreis für Literatur verliehen werde.REUTERS
  • Drucken

„Zdeněk Adamec“ soll bei den Salzburger Festspielen am 2.8. uraufgeführt werden – ein poetischer wie auch ironisch abgeklärter Text des Nobelpreisträgers.

Ein Mensch geht auf den Wenzelsplatz, übergießt sich mit Benzin, zündet es an. Solch tragische Szenen hatte es in Prag mehrfach gegeben, seit der tschechoslowakische Student Jan Palach dort am 16. Jänner 1969 auf diese Art den Freitod gewählt hatte. Er protestierte damit, wie seine letzte Nachricht besagte, gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings durch Truppen des Warschauer Paktes. Die Regierung der ČSSR wollte den Kommunismus reformieren, die Sowjetunion ließ das nicht zu.

Palach fand immer wieder Nachahmer, besonders viele im Jahre 2003. Einen davon, der sich ebenfalls vor dem Nationalmuseum hoch oben auf dem Wenzelsplatz selbst verbrannte, hat der österreichische Dichter Peter Handke zum Titelhelden seines neuen Dramas gemacht: „Zdeněk Adamec“ soll am 2. August bei den Salzburger Festspielen im Landestheater uraufgeführt werden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.