Technologiekonzern

AT&S investiert bis zu 120 Mio. Euro in Produktion

PK AUSTRIA TECHNOLOGIE & SYSTEMTECHNIK AG (AT&S) 'INVESTITION IN TECHNOLOGIE-UPGRADE AM STANDORT LEOBEN'
PK AUSTRIA TECHNOLOGIE & SYSTEMTECHNIK AG (AT&S) 'INVESTITION IN TECHNOLOGIE-UPGRADE AM STANDORT LEOBEN'APA/Peter Kolb
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Der Leiterplattenhersteller AT&S will innerhalb von vier Jahren rund 20 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Für Maschinen und Prozesse sind 100 Mio. Euro eingeplant.

Der steirische Leiterplattenhersteller und Technologiekonzern AT&S will in der Zentrale im Leoben-Hinterberg bis zu 120 Millionen Euro investieren. In einem ersten Schritt werden 44 Millionen Euro bis Frühjahr 2021 fließen, über das EU-Programm IPCEI sind bis zu 25 Prozent an Zuschüssen möglich. Bis zu 200 neue Jobs würden in allen Ingenieursbereichen, allen Fachrichtungen und auch in der Fertigung geschaffen, wie AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer am Montag sagte.

Von den 120 Millionen Euro seien 20 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung und rund 100 Millionen Euro für Maschinen und Prozesse gedacht, sagte Gerstenmayer. Das Programm IPCEI (Important Project of Common European Interest) fördert bis zu 25 Prozent. Im IPCEI werden in den kommenden Jahren 1,75 Milliarden Euro an Zuschüssen zur Verfügung gestellt - große Player waren bisher Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien - Österreich ist Anfang Juli beigetreten.

977 Mitarbeiter gibt es derzeit in Leoben-Hinterberg, die Leiterplattentechnologie für u.a. die Bereiche Automotiv, Luftfahrt oder Medizintechnik herstellen, etwa für die Sensorik in Fahrzeugen. Gefertigt werden Highend-Leiterplatten, HDI/Anylayer und Substrate Cores. Laut Gerstenmayer kommt man mit den bestehenden Gebäuden beim Ausbau der Fertigung aus, eventuell erfolge ein kleiner Anbau. Hergestellt werden sollen 340.000 Cores pro Jahr, im Moment liegt man bei 225.000. Der Bedarf sei ständig steigend, Europa ist momentan aber kein großer Akteur: Im Mikroelektronik-Weltmarkt hält Asien in Wertschöpfungskette rund 70 Prozent, Amerika 20 Prozent und die EU 8,4 Prozent.

Umsatz-Verdreifachung bei Substrate Cores bis 2024

„Bis 2024 streben wir die Verdreifachung des Umsatz bei Substrate Cores an", sagte COO Heinz Moitzi. Zur Verdeutlichung des Technologiesprungs: „1971 hatte ein Halbleiter 2.300 Transistoren, heute sind es 3,35 Milliarden Transistoren. Mit der weiteren Modularisierung und Miniaturisierung werden Microchips noch leistungsfähiger", sagte Moitzi. Ein weiteres Thema sei es, darauf zu achten, dass der Energieverbrauch bei Mikrochips sinkt und nicht mit der Leistungsfähigkeit linear steigt.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) nannte die Investition bei AT&S „besonders erfreulich. Denn jedes fünfte Unternehmen in Österreich hat angesichts der Coronaviruskrise Investitionen verschoben oder gestrichen. Auf EU-Ebene sei es ein Fehler der vergangenen 15 Jahre gewesen, nur in die Forschung, nicht aber in die Produktion investiert zu haben. Schramböck kündigte an, dass weiters die Themen Batterien und Wasserstoff mittels IPCEI-Programm gefördert werden sollen.

(APA)

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