Seit Mitte Juli haben Lufthansa und AUA die Ticketkosten-Rückzahlung beschleunigt. Bis Ende August soll jeder sein Geld haben. Die AUA wartet selbst auch noch auf die Staatshilfe.
Wien. Es ist seit Ausbruch der Coronapandemie ein großes Ärgernis für Tausende Österreicher: Die von ihnen gebuchten Flüge wurden aufgrund des temporären Grounding der Fluggesellschaften sowie der nun erfolgten radikalen Ausdünnung der Flugpläne storniert, aber die bereits bezahlten Ticketkosten werden nicht zurücküberwiesen. Naturgemäß am stärksten betroffen waren hierzulande davon Kunden der Lufthansa und ihrer Tochter AUA.
Verkaufte Tickets im Wert von 300 Millionen Euro hatte die AUA während des Grounding in ihren Büchern. Und auch wenn nicht alle davon schlussendlich storniert werden mussten, ging es in Summe um einen dreistelligen Millionenbetrag, den das Unternehmen mehr als 100.000 Kunden schuldete. Grund für die mitunter monatelange Verzögerung war – neben einem überlasteten Service-Center – auch die angespannte Liquiditätssituation der Fluglinie. Eine schnelle Rückzahlung hätte die AUA noch vor Abschluss der Verhandlungen über Staatshilfe in ernste Zahlungsschwierigkeiten bringen können. Da nahm man lieber den Ärger der Kunden in Kauf.
Abbau des Rucksackes
Nachdem die Lufthansa-Aktionäre dem deutschen Rettungspaket Ende Juni zugestimmt haben, ist nun auch die heimische Lösung in trockenen Tüchern. Und deshalb begannen Lufthansa und AUA vor rund einer Woche, die Rückzahlungen zu beschleunigen. Bis Ende August solle der aufgebaute Rucksack abgebaut werden, erklärte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister nun in einem Interview.