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Lebendspende

Dem anderen ein Organ spenden? Ja! Nein! Vielleicht...

Fast 40 Monate warten Betroffene in Österreich im Durchschnitt auf eine neue Niere. Außer: Es findet sich ein Lebendspender, dessen Werte stimmen. Doch: Wer will das sein?

Obwohl in Österreich doppelt so viele Transplantationen durchgeführt werden wie etwa in Deutschland, versterben immer wieder Patienten, die auf den Wartelisten für ein Spenderorgan stehen. Immerhin: Auf eine Niere – das am öftesten benötigte Organ – wird im Durchschnitt 39,5 Monate lang gewartet, auf eine Lunge knapp vier, auf eine Leber zwei Monate. Sind die Organe verfügbar, muss es schnell gehen. Nur wenige Stunden können sie in speziellen Kühlvorrichtungen aufbewahrt werden.

Die Patienten werden angerufen, eilen ins Krankenhaus – und werden oft wieder nach Hause geschickt. Immer wieder kommt es vor, dass die finalen Tests Unstimmigkeiten zeigen, dass die Qualität eines Organs (etwa aufgrund eines schweren Verkehrsunfalls seines Trägers) entgegen erster Annahmen doch zu schlecht ist. Dann heißt es: weiter warten.

Eine Spirale, die sich nur mit einer Portion Glück verlassen lässt – oder mithilfe eines Lebendspenders. Einer Person also, die ein Organ abgibt. Sich dafür etlichen, über Monate erstreckenden Tests und schließlich einer mehrstündigen Operation unterzieht. Völlig freiwillig. Ohne Gegenleistung.

Voraussetzungen, die nicht einfach zu erfüllen sind. „Natürlich möchte ich nicht, dass mein Bruder verstirbt, aber ob ich ihm im Fall des Falles eine Niere spenden würde, kann ich nicht mit Sicherheit sagen“, sagt Georg, der anonym bleiben möchte. Der 45-Jährige hat nicht das beste Verhältnis zu seinen zwei Geschwistern. „Mit den Jahren kamen immer mehr Auffassungsunterschiede, wir haben uns entfremdet“, begründet der Unternehmer sein Zögern. Nun trifft man sich fast nur noch im Rahmen von Familienfeiern, hie und da wird telefoniert. „Umgekehrt würde ich es meinem Bruder und meiner Schwester nicht übel nehmen, würden sie mir keine Niere geben. Warum sollten sie ein solches Risiko eingehen?“ 

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