Ägyptens Staatschef, Abdel Fatah al-Sisi, hat sich die Zustimmung des Parlaments für ein Eingreifen im Nachbarland geholt. Eine begrenzte Militäraktion ist wahrscheinlich. Kairo will über Libyens Zukunft mitentscheiden.
Ägypten steht in den Startlöchern für eine Militärintervention in Libyen. Das Parlament in Kairo gab der Armee in einer geschlossenen Sitzung einstimmig den Segen, außerhalb der Landesgrenzen zu operieren – mit dem Ziel, „die nationale Sicherheit Ägyptens an der strategischen Front im Westen gegen alle Taten krimineller Milizen und ausländischer terroristischer Elemente“ zu verteidigen. Mit den „kriminellen Milizen“ sind jene paramilitärischen Einheiten gemeint, die für die Regierung des libyschen Premierministers, Fayez al-Sarraj, in der libyschen Hauptstadt Tripolis kämpfen; die „ausländischen terroristischen Elemente“ sind aus Sicht Kairos deren türkische Unterstützer.
Die Milizen und die türkischen Helfer sind Rivalen des im Osten des Landes herrschenden Generals Khalifa Haftar.
Auf ihn hat Ägypten bisher gesetzt. Doch der General musste in den vergangenen Monaten eine herbe militärische Niederlage nach der anderen einstecken.