„So etwas kann man nicht planen“

etwas kann nicht planen
etwas kann nicht planen(c) Clemens Fabry
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Dietmar Kert, der Geschäftsführer der Brauerei Hirt, zur Sexismus-Kritik an den Werbeplakaten.

Herr Kert, die Homepage von Hirter Bier funktionierte am Mittwoch nicht. Was ist denn da passiert?
Dietmar Kert: Sie ist wegen Überlastung zusammengebrochen, insgesamt hatten wir mehrere tausend Anfragen wegen unserer Plakate.

Das heißt, die Sexismus-Kritik an der Kampagne hat Ihnen genutzt?
Kert: Dazu muss ich sagen, dass der Protest weder gewollt noch initiiert war. So etwas kann man gar nicht planen. Wir werden die Sache auch nicht weiterköcheln, wir sind eine Traditionsbrauerei, wir wollen nirgends anecken, wir wollen niemanden diskriminieren.

Aber unglücklich werden Sie über die Aufmerksamkeit ja nicht sein.
Kert: Das kann man so nicht sagen. Die Frage ist immer, wie soetwas ausgeht. Bis jetzt sind 99 Prozent der Rückmeldungen, auch auf Facebook, positiv, aber es kann sich auch drehen. Wir wollten, dass diskutiert wird, aber nicht so kontroversiell.

Verstehen Sie den Vorwurf der Diskriminierung von Frauen?
Kert: Nein, wir hatten auch schon Männer oberkörperfrei. Und zu Ihrer Information: Die Kampagne wurde rein von Frauen durchgeplant. Für Herbst werden wir die Kampagne auch mit Männern machen und dafür nach männlichen Fasstypen suchen. Das ist allerdings keine Reaktion auf diese Geschichte, sondern war schon vorher geplant.

Der Werberat prüft Ihre Kampagne. Was machen Sie, wenn er zum Stopp auffordert?
Kert: Dann werden wir das machen. Ich rechne aber nicht damit. Bis auf diese politische Meldung aus Wien waren die Reaktionen, wie gesagt, positiv.

Sie haben vorhin gemeint, dass Sie nicht kontroversiell sein wollen. Gleichzeitig haben Sie online den Sport „Hart, härter, Hirter“ laufen.
Kert: Wir sind eine Traditionsbrauerei und als solche haben wir das Problem, dass wir eine jüngere Zielgruppe nicht ansprechen und das wollten wir mit einem frechen Spot ändern. Wir sind die erste Brauerei, die auf Facebook tätig ist, das ist für uns auch noch neu.

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