Pandemie

Ehemalige Musterschüler verzeichnen Rekord an Infektionszahlen

Japan erlaubt den Einsatz eines weiteren Medikamentes gegen Covid-19
Japan erlaubt den Einsatz eines weiteren Medikamentes gegen Covid-19imago images/AFLO
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In Australien und Israel steigt die Zahl der Infizierten. Das japanische Gesundheitsministerium genehmigt den Einsatz von Dexamethason als Medikament gegen das Coronavirus.

Die Zahl der weltweiten Coronavirus-Infektionen ist laut Reuters auf mehr als 15 Millionen gestiegen; das sind laut Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens dreimal so viele Infizierte wie die jährlich registrierten schweren Grippeerkrankungen. Die Zahl der Todesfälle liegt demzufolge mit mehr als 616.000 in sieben Monaten im oberen Bereich der jährlichen Grippe-Todesfälle.

Was die hektische Suche nach einem wirksamen Medikament betrifft, ist nun Japan einen Schritt weitergegangen und hat neben Remdesivir eine weiteres Mittel zugelassen. Das Gesundheitsministerium genehmigt bei Covid-19-Erkrankungen den Einsatz von Dexamethason, ein gängiges und günstiges Steroid. Eine britische Studie der Universität Oxford hatte zuvor gezeigt, dass das Medikament die Sterblichkeitsrate bei Patienten senkt: Demnach reduzierte Dexamethason die Sterblichkeit der von Beatmungsgeräten abhän­gi­gen Patienten um 35 Prozent. Bei Kranken, die lediglich Sauerstoff verabreicht beka­men, wurde die Sterblichkeit um ein Fünftel gesenkt.

Der japanische Pharmakonzern Nichi-Iko Pharmaceutical gehört unter anderem zu den Herstellern des Medikaments.

Vergangenen Monat hatte die WHO eine Steigerung der Produktion von Dexamethason gefordert. Die Herausforderung sei, das Medikament „schnell und gerecht“ weltweit dort zu verteilen, wo es „am meisten gebraucht“werde, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus - er nannte die Ergebnisse der Uni Oxford einen "lebensrettenden wissenschaftlichen Durchbruch“.

Remdesivir ist ein Mittel des US-amerikanischen Konzerns Gilead Sciences. Just in den USA steigen die Coronafälle unaufhaltsam: Innerhalb eines Tages verzeichnete das Land mindestens 64.734 Neuinfektionen. Damit steigt die Zahl der im Land offiziell registrierten Corona-Fälle auf mehr als 3,92 Millionen. Die Zahl der Todesopfer erhöht sich demnach um 1123 auf 142.033.

Melbourne ist abgeriegelt

Auch in Australien hat die Ausbreitung des Virus einen Rekordstand erreicht. Nach Angaben der Behörden vom Mittwoch wurden 501 neue Infektionen binnen eines Tages verzeichnet. Das ist die höchste Zahl von festgestellten täglichen Neuansteckungen, seit sich das Virus nach Australien ausbreitete. Der vorherige Höchststand war Ende März mit 459 Neuinfektionen erreicht worden.

Die große Mehrheit der neuen Fälle konzentriert sich im Bundesstaat Victoria. Der Bundesstaat mit seiner Millionenmetropole Melbourne ist weitgehend vom Rest des Landes abgeriegelt. In der Nacht auf Donnerstag tritt in Melbourne eine allgemeine Maskenpflicht in Kraft. Melbourne ist die erste australische Stadt, die eine Maskenpflicht einführt.

Auch in Israel ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Das Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 1.977 Fälle gemeldet worden - ein Rekordwert. Ein Wert von 2.000 Neuinfektionen pro Tag gilt in dem Land als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown.

Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in dem Land noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe.

Während sich Städte wie Melbourne abschotten, hat Irland Quarantäne-Erleichterungen für Reisende aus 15 europäischen Staaten angekündigt. Personen, die aus einem Land mit einer ähnlichen oder niedrigeren Infektionsrate wie Irland einreisen, stehen nicht mehr unter einer 14-tägigen Quarantäne, teilt die Regierung mit. Darunter fallen Malta, Finnland, Norwegen, Italien, Ungarn, Estland, Lettland, Litauen, Zypern, der Slowakei, Griechenland, Grönland, Gibraltar, Monaco und San Marino. Einreisende aus anderen Ländern, einschließlich dem benachbarten Großbritannien und den USA, müssen sich weiterhin in eine zweiwöchige Quarantäne begeben.

(APA/Reuters/ag.)

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