Rassismus

Lehrer stellt Namen von Schülern mit Migrationshintergrund ins Internet

Ein Junglehrer stellte ein Video online, in dem er Namen, Adressen und Sozialversicherungsnummern von 20 Schülern veröffentlichte. Der Grund: Sie klängen „migrantisch“. Noch in dieser Woche wird der Mann bei der Bildungsdirektion vorgeladen.

Für Aufsehen sorgt derzeit ein Video eines jungen Lehrers auf Social Media, der 20 seiner 23 Schulkinder mit Namen und Adressen in einem Video veröffentlicht haben soll, weil ihre Nachnamen „migrantisch“ klängen.

Wie die Gratiszeitung „Heute“ am Mittwoch online berichtete, soll sich zuvor ein Leser beschwert haben, ein entsprechendes Video schon vor Tagen im Internet entdeckt zu haben. Auf einer Plattform, die dem rechten Rand zugeordnet wird, hat demnach ein junger Lehrer ein Video von sich gepostet, in dem er die Nachnamen seiner zukünftigen Schüler laut vorliest und deren volle Adressen bzw. Sozialversicherungsnummern abfilmt.

Lehrer wird vorgeladen

Als Begründung gab der Lehrer an, dass ein Schüler seiner Klasse „ganz bestimmt“ von den anderen Kindern gemobbt werden könnte, als Lehrer werde er dagegen auch nichts unternehmen können. In weiterer Folge liest dieser spöttisch jeden Nachnamen vor, bis er den (österreichisch klingenden) Namen eines letzten Schülers erwähnt. Dieser müsse sich im kommenden Schuljahr auf Mobbing durch die „Ausländer“ einstellen.

Das rassistische Video wurde auf Social Media heftig kritisiert, wo auch Konsequenzen für den Lehrer gefordert werden. Inzwischen wurde der Lehrer sei „bei uns vorgeladen“, sagt ein Sprecher der Wiener Bildungsdirektion zur „Presse“. Zunächst werde aufgenommen, was der Mann dazu zu sagen habe, danach über die Folgen entschieden. Da aktuell „keine Schule ist, ist auch keine Gefahr in Verzug“, sagt der Sprecher. Mögliche Konsequenzen reichen von einer Ermahnung bis zur Auflösung des Dienstverhältnisses.

>> Zum „Heute“-Artikel

(juwe)

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