Orange will noch heuer 60.000 iPhone 4 verkaufen

PG ORANGE-CHEF MICHAEL KRAMMER
PG ORANGE-CHEF MICHAEL KRAMMER(c) APA/HANS KLAUS TECHT (Hans Klaus Techt)
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Zum Start des iPhone 4 stellt Orange-Chef Krammer eine Kombi-Lösung für iPad und iPhone vor, sieht keine Chancen für Videotelefonie und ärgert sich über die Wiener Linien und die ÖBB.

"Apple könnte in Sachen Forecasting, Logistik und Distribution noch ein paar Sachen von uns lernen." Orange-Chef Michael Krammer macht keinen Hehl daraus, dass er gerne noch mehr Stück vom iPhone 4 zur Verfügung hätte, als Apple derzeit bereitstellt. Die Nachfrage sei enorm. In den ersten drei Tagen wurden über den Webshop des Unternehmens 4000 Geräte fix vorbestellt. Beim Vorgänger iPhone 3GS dauerte es zwei Wochen, um auf 3000 zu kommen. Dazu kommen noch 15.000 Reservierungen und 23.000 Interessenten. "Wir werden jedes Gerät, das wir von Apple bekommen, auch verkaufen", ist Krammer überzeugt.

140.000 iPhones bei Orange

Orange bevorzugt bei den Vorbestellungen seine Bestandskunden, die bereits in höheren Bonusstufen sind. Das Prinzip "first come, first served" wäre Krammer zufolge unfair gegenüber den langjährigen Kunden, die immerhin auch das Geld reinbringen. Schließlich erhält Orange von iPhone-Vertragskunden durchschnittlich um 60 Prozent mehr Umsatz als von solchen mit einfachen Handys. Andere Smartphones, etwa auf Android-Basis, setzen für Orange um 30 Prozent mehr um als normale Handy-Kunden. Insgesamt 140.000 iPhones hat Orange inzwischen schon verkauft. Mit dem iPhone 4 will das Unternehmen diese Zahl deutlich steigern. 60.000 zusätzliche Stück des Apple-Handys sollen bis Ende 2010 verkauft werden.

Kombi-Paket für iPad-Nutzer

Für alle Kunden, die bei Orange ein iPhone Paket um 14 Euro zusätzlich im Monat erworben haben, hat das Unternehmen ein neues Angebot. Sie können sich ab sofort eine zusätzliche Micro-SIM-Karte besorgen und damit ein iPad im Rahmen des iPhone Pakets betreiben. Damit teilen sich ein iPhone und ein iPad die drei Gigabyte Datenvolumen. Das sollte nicht weiter ein Problem sein. Laut aktuellen Zahlen von Orange nutzt der durchschnittliche iPhone-Kunde 264 Megabyte pro Monat. Für die zusätzliche Karte fällt keine Aktivierungsgebühr an. Die ersten sechs Monate sind kostenlos, danach verlangt Orange fünf Euro monatlich für das Service.

"Kein Mensch will Videotelefonie"

Angesprochen auf die neue Videotelefonie-Funktion Facetime des iPhone 4 erklärte Krammer: "Auch Steve Jobs wird Videotelefonie nicht zum fliegen bringen." Für ihn gibt es keine technischen Hindernisse, sondern einen anderen Grund: "Kein Mensch will es." Noch müssen iPhone-4-Kunden auf ihre Geräte warten. Zwar werden ab Freitag in den 94 Orange-Shops einige Geräte verfügbar sein. Krammer erwartet aber, dass sie in kürzester Zeit ausverkauft sind. Ab Mitte August soll dann ein konstanter Lieferstrom bestehen.

Mobile Nutzung scheitert an Verkehrsbetrieben

(c) DiePresse.com (Daniel Breuss)

Das iPhone ist auf mobile Nutzung ausgelegt, dennoch kann man etwa in der Wiener U-Bahn nicht ununterbrochen im Web surfen. Krammer bestätigte das Problem und zeigte sich gleichzeitig über die Wiener Linien verärgert. Man wolle natürlich durchgängig 3G auch in der U-Bahn anbieten. "Allerdings nicht zu jedem Preis", sagte Krammer. Die Wiener Linien würden "horrende Mieten" für den Betrieb von zusätzlichen Basisstationen verlangen. Ähnlich verhalte es sich auch bei den ÖBB und den damit einhergehenden Emfpangsproblemen auf der Westbahnstrecke. "Die ÖBB wollten von uns sechs Millionen Euro", zeigte sich Krammer empört. Natürlich sei man bereit, einen Teil der Kosten zu tragen. Allerdings nicht komplett allein. "Warten wir ab, was passiert, wenn der erste Private den Bahnbetrieb aufnimmt."

(db)

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