Formel 1

Ecclestone kontert Hamilton: „Ich habe dein Schulniveau“

Bernie Ecclestone setzt sich zur Wehr (Archivbild).
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Der Ex-Chefpromotor setzt sich zur Wehr.

London. Bernie Ecclestone hat die Attacken von Lewis Hamilton in der Rassismusdebatte der Formel 1 gekontert. Der Brite, 89, dem der Rennfahrer vorgeworfen hatte, „ignorant und ungebildet“ zu sein, sagte der „Daily Mail“: „Ich habe das gleiche Schulniveau wie du. Und ich habe schon vielen schwarzen Menschen geholfen und mit ihnen gefühlt.“

Dass er keinen höheren Schulabschluss habe, liege daran, dass er während des Zweiten Weltkriegs in die Schule musste. Ecclestone legte nach: „Du kannst glücklich sein, denn wenn ich richtig ausgebildet worden wäre, wäre die Formel 1 vielleicht nicht so, wie sie ist – wovon du profitierst.“ Der Brite hatte vier Jahrzehnte lang die kommerzielle Seite der Formel 1 mit allen Mitteln der Kunst gemanagt und sie zu einem weltweiten Milliardengeschäft gemacht. 2017 musste er nach der Übernahme durch Liberty Media jedoch seinen Arbeitsplatz räumen.

In einem CNN-Interview hatte Ecclestone behauptet, in vielen Fällen seien Schwarze rassistischer als Weiße. Nun erklärte sich der nie um provokante Sprüche verlegene Brite in einem Artikel: „Wir sind alle auf die gleiche Weise geboren worden, und so sollen wir auch leben.“ Er verwies auch auf Erlebnisse, die er in Südafrika hatte. Nach dem Mord an einem schwarzen Journalisten durch einen weißen Südafrikaner habe er dafür gesorgt, dass die Formel 1 seit 1993 nicht mehr in Kyalami fahre.

Als er mit Jochen Rindt an einem Südafrika-Rennwochenende in einem Auto unterwegs gewesen sei, habe der Fahrer einen Schwarzen mit einem Stock aus dem Fahrzeug heraus geschlagen. „Jochen und ich schmissen den Fahrer raus, holten den dunkelhäutigen Mann ins Auto und ließen ihn an einer sicheren Stelle wieder aussteigen.“ Die Polizei wollte von diesem Angriff nichts wissen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2020)

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