Kurssturz

Wie man ein neues Debakel erkennt

Kontaktloses Bezahlen liegt im Trend – das bleibt auch für Investoren ein Thema.
Kontaktloses Bezahlen liegt im Trend – das bleibt auch für Investoren ein Thema.imago images/Westend61
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Für den Marktexperten Franz Weis gab es bei Wirecard schon im Vorjahr Warnsignale. Weis erklärt, woran er drohende Debakel erkennt – und weshalb Europa noch Chancen bietet.

Wien. Der Trend zur bargeldlosen Gesellschaft schreitet voran. Und davon wollte auch Wirecard kräftig profitieren. Das Geschäftsmodell klang grundsätzlich überzeugend, sagt Franz Weis im Gespräch mit der „Presse“. Weis ist unter anderem Fondsmanager des Comgest Growth Europe Opportunities. Und stets auf der Suche nach europäischen Firmen mit einzigartigen Geschäftsmodellen, die mit ihren Produkten über Marktführerschaft und Preissetzungsmacht verfügen. Bis vor Kurzem schien Wirecard diese Kriterien zu erfüllen.

„Der Konzern wickelte in vielen Regionen rund um den Globus unterschiedliche Zahlungsmittel, etwa Kreditkarten, kostengünstig ab“, sagt Weis. Außerdem verfügte Wirecard über eine Banklizenz und konnte somit Geschäftskunden gewinnen, ohne auf die Hilfe externer Banken angewiesen zu sein. Beides gefiel dem Experten. Doch als im Vorjahr erstmals Vorwürfe über mögliche Ungereimtheiten in Singapur aufkeimten, wurde Weis hellhörig. Es ging um mutmaßliche Bilanzfälschungen bei einer Tochtergesellschaft. Daraufhin wurde etwa im European Opportunities Fund die Wirecard-Aktienposition stark reduziert, obwohl die Kursrallye weiterging.

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