Salzburger Festspiele

Jedermann lebt, er darf nicht sterben!

Moderner Vogelfänger, frei nach Papageno aus der „Zauberflöte“: „Bird Catcher’s Dilemma 2020“, von Yinka Shonibare.
Moderner Vogelfänger, frei nach Papageno aus der „Zauberflöte“: „Bird Catcher’s Dilemma 2020“, von Yinka Shonibare.Stephen Friedman Gallery, London, Foto von Stephen White
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Zum 100. Jubiläum des Festivals ist im Salzburg-Museum eine vielschichtige, opulente Landesausstellung zu sehen: „Großes Welttheater“.

Im Halbdunkel des Saales leuchtet ein tolles rotes Kleid, darunter rote Schuhe. Schlagartig scheint für Besucher des Salzburg-Museums, die 2005 bei den Salzburger Festspielen live oder als Aufzeichnung „La Traviata“ gesehen haben, 15 Jahre später Anna Netrebko im Raum zu schweben – als Violetta, die sie damals gesungen hat. Eine Sternstunde der Oper, von der man gleich zu Beginn der Ausstellung in der Neuen Residenz einen Ausschnitt sieht: Der ORF hat kühn 100 Jahre Salzburger Festspiele als kurze Dokumentation zusammengefasst.

Sie hätte Spielfilmlänge haben können. Denn man braucht mindestens eineinhalb Stunden, um einen Überblick über „Großes Welttheater“ zu bekommen. Facettenreich wird auf 1800 Quadratmetern gezeigt, was die Festspiele seit ihrer Gründung 1920 auszeichnet. Die von Direktor Martin Hochleitner und Festspiel-Dramaturgin Margarethe Lasinger kuratierte Schau ist opulent. An ihr haben sich u. a. auch das Jüdische Museum und das Theatermuseum in Wien sowie das Literaturarchiv Salzburg beteiligt. Sie ist abwechslungsreich, führt von der Stummfilmzeit bis zur Kunst unserer Tage. Raffinesse von John Bock, Yinka Shonibare, Eva Schlegel, Mats Staub, Lionel Favre, Werner Feiersinger. Gut für die Einstimmung: die Installation mit den Philharmonikern – Beethoven, Mahler, Bruckner.

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