Boris Johnson, frohgemut im Garten seines Amtssitzes in der Downing Street.
Großbritannien

Die Demaskierung des Premiers

Nach einem Jahr in der Downing Street haben die Briten ihre Illusionen über Premierminister Boris Johnson verloren, dem längst nicht nur die Coronakrise zu schaffen macht.

Sein Wunsch, in die Geschichte einzugehen, wird sich erfüllen. Doch wohl nicht so, wie er es sich erhofft hatte. Als Boris Johnson vor einem Jahr zum 55. Premierminister des Vereinigten Königreichs ernannt wurde, hatte er einen Programmpunkt: Er werde „den Brexit umsetzen“, verkündete er. Doch nicht nur als Premier, der Großbritannien aus der EU geführt hat, werden künftige Generationen von ihm lernen, sondern auch als Regierungschef, der eine der höchsten Todesraten durch das Coronavirus in Europa zu verantworten hat.

Dass Johnson zum ersten Jahrestag seiner Machtübernahme alle Kritik an seinem Krisenmanagement brüsk vom Tisch wischt, passt in das Bild seiner Amtsführung. „Sehr vieles ist sehr, sehr gut gelaufen“, meinte er in einem Interview mit seinem konservativen Leibblatt „Daily Telegraph“. Ungeachtet der mehr als 45.000 Todesopfer durch Covid-19 und 20.000 zusätzlicher irregulärer Sterbefälle in den ersten sechs Monaten des Jahres wird er nicht müde, die Leistungen seiner Regierung und sich selbst zu loben.

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