Tipp der Woche

Erst am Berg wandern und dann gleich in den See springen

Die Pfänderbahn bringt euch fast vom Seeufer weg auf den Berg.
Die Pfänderbahn bringt euch fast vom Seeufer weg auf den Berg.(c) pfänderbahn.at
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Kommt nach Vorarlberg! Die Landeshauptstadt Bregenz liegt total cool zwischen dem Bodensee und einem Berg namens Pfänder.

Für viele Leute in Ost- und Südösterreich scheint unser Land im Westen bei Salzburg zu enden. Oder spätestens irgendwo in Tirol. Traut euch doch endlich einmal über den Arlberg – in meine wunderschöne, kleine, puppenhäusige Heimat: nach Vorarlberg! Man sagt auch „Ländle“.

Einer der Lieblingsorte dort von mir und meiner Familie ist der Pfänder. Das ist der nur 1064 Meter hohe Berg oberhalb der Landeshauptstadt Bregenz. Weil er direkt am Bodensee liegt, einem der tollsten Seen Europas, an den auch Deutschland und die Schweiz grenzen, könnt ihr Folgendes machen: Nehmt die Pfänderbahn, eine der ältesten Seilbahnen in Österreich. Die Talstation ist nahe des Stadtzentrums und Hafens. Schnell seid ihr oben, und unterwegs bei der Riesenstütze machen alle „Uuuh!“.

Die Aussicht ist fantastisch. Man sieht weit über den blauen Bodensee und das süddeutsche Hügelland, die Berge der Schweiz, Liechtensteins und Vorarlbergs, an sehr klaren Tagen bis Tirol. Bei der Bergstation sind Kioske, ein Spielplatz mit Röhrenrutsche, ein Bungee-Trampolin und ein Wildpark, wo ihr etwa Wildschweine und Steinböcke seht. Und mit Glück Murmeltiere. Im Umkreis sind Gasthäuser, eines sogar direkt auf der Pfänderspitze, fünf Minuten von der Bergstation entfernt, mit der Terrasse am Abgrund. Ihr müsst Kässpätzle essen, die sind so supergut!

Nun steigt ihr nach Bregenz ab. Unser Lieblingsweg führt von der Bergstation nach Süden zur Fluh, das ist ein höher gelegener Ortsteil von Bregenz. Es geht durch kühlen Wald, vorbei an einer Tränke, einem Bienenhaus und einer versteckten, stillen Zauberwiese, von dort ist der Ausblick genial. Die ist aber unser Geheimnis! Nach einer Stunde kommt die Fluh, dort könnt ihr im Gasthaus Adler etwas trinken, dann den Bus nehmen oder durch dunklen, feuchten Wald noch eine Stunde bis Bregenz gehen. Und dort – tja: Da wartet der See. Geht ins Schwimmbad oder, viel uriger, zur „Pipeline“, das ist ein Ufer gleich hinterm Hafen bei der Bahnlinie. Fragt einfach danach. Ein uraltes Badehaus (die „Mili“) steht im See, daneben ist ein Kiosk für Eis und Getränke. Richtige Bregenzer Kinder wachsen dort auf. Die Sonne versinkt hinter dem See und färbt ihn rot.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.07.2020)

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