Von den meisten übersehen: Technologieträger im biederen Kleid.
Nissan

Zeitreise mit dem Auto: Brave neue Welt

Eine unscheinbare Stufenhecklimousine nahm vor fast 40 Jahren mit verblüffender Akkuratesse die Technik heutiger Autos vorweg – mit Touchscreen, Sprachsteuerung, Abstandshalter und anderen elektronischen Aufpassern. Beachtet wurde Nissans Technologieträger damals kaum. Vielleicht, weil man sich die Zukunft anders, aufregender vorgestellt hatte.

Als man Anfang der 1980er für „Zurück in die Zukunft“ nach einem glaubwürdigen Auto suchte, das Doc Brown als Vehikel für Zeitreisen dienen könnte, wurde man schnell fündig: Der DeLorean DMC-12, zum Zeitpunkt der Dreharbeiten relativ unbekannt, war für futuristische Belange wie geschaffen. Jedenfalls äußerlich.

Vom italienischen Design-Maestro Giorgio Giugiaro auf dem Höhepunkt der Begeisterung für scharfe Kanten und plane Oberflächen entworfen, mit Paneelen aus Edelstahl beplankt – und zum Einsteigen ließ man Flügeltüren hochfahren: das geborene Filmauto.

Von irgendeiner Zukunft war der DeLorean aber weit entfernt, und selbst hatte er auch keine gehabt: Nach nur zwei Jahren, Ende 1982, war die Produktion eingestellt worden. Ein müder Sechszylinder trieb ihn an – Mini-Kernreaktoren wie Doc Browns Fluxkompensator gehörten ja nicht zur Serienausstattung –, die Instrumente waren enttäuschend analog, und an den überschweren Flügeltüren schlug man sich schnell den Kopf an.

Wie das Auto der Zukunft, zumindest dreieinhalb Jahrzehnte später, tatsächlich aussehen würde, das ließ sich indes auf der Tokyo Motorshow 1983 inspizieren. Doch jener Nissan NRV-2, der dort ausgestellt war, wurde von den meisten übersehen.

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