Freiheit, Flexibilität und frische Luft: Nach Wochen des Lockdown scheint das Zelten im Corona-Sommer eine Renaissance zu erleben. Was ist das Besondere an dieser Art zu reisen? Und wer tut es?
Von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, zum Zwitschern der Vögel noch etwas weitergedöst. Schon kriechen die zerknautschten Gestalten aus ihren Zelten, zu heiß ist es in der natürlichen Sauna geworden. Ein neuer Tag bricht im Waldviertel an, wo sich eine Gruppe von Freundinnen für ein Acro-Yoga-Wochenende getroffen hat. Übernachtet wird im Garten von einer von ihnen: Carmen (die hier nur mit ihrem Vornamen genannt werden möchte).
„Durch Corona durften wir schon lang nicht mehr zusammen üben, aber Übung macht halt in diesem Sport den Meister“, sagt sie. Schließlich geht es bei dieser Form von Yoga darum, akrobatische Positionen durchzuführen. „Es hat sich gerade gut angeboten, campen zu gehen.“ Denn ein Zelt sei schnell aufgeschlagen, und überhaupt „wollten wir alle einfach wieder einmal hinaus aus der Stadt und rein ins Grüne“. Nicht von nervösen Hoteliers oder von Flügen abhängig sein und sich im Freien aufhalten, darin sieht die Partie die größten Vorteile an einem Campingtrip.
Die Frauenrunde reiht sich somit in den Kreis jener ein, die heuer das Campen für sich neu oder eben wieder entdecken. Egal ob Freundinnen, Familien, Paare oder auch Vogelforscher, die allein die Natur erkunden: Während Hotels heuer schlecht gebucht sind, sind Betreiber von Campingplätzen mit einem ungewöhnlich hohen Andrang konfrontiert.