USA

Fed steckt Kurs in der Coronawelle ab

(c) REUTERS (Kevin Lamarque)
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Die Notenbank tagt am Mittwoch. Ökonomen sehen keine nachhaltige Erholung der Wirtschaft.

Washington. Angesichts der Welle von Corona-Neuinfektionen und Warnsignalen vom Arbeitsmarkt entscheidet die US-Notenbank Fed am Mittwoch über ihren geldpolitischen Kurs. Viele Experten erwarten, dass die Währungshüter im für die Zinspolitik zuständigen Offenmarktausschuss (FOMC) deutlich machen, dass sie notfalls neue Konjunkturspritzen setzen können.

Es wird immer deutlicher, dass die Folgen der Pandemie einen langen Schatten auf die Wirtschaft werfen. In einer Ökonomen-Befragung der Nachrichtenagentur Reuters sagen fast zwei Drittel der rund 60 Teilnehmer, dass es zwei oder mehr Jahre dauern wird, bis das Vorkrisen-Niveau wieder erreicht ist. Fast 60 Prozent der Teilnehmer sehen zudem eine hohe oder sogar sehr hohe Gefahr, dass sich die Erholung am US-Arbeitsmarkt gegen Ende des Jahres umkehrt. Dahinter steht die Befürchtung, dass es im Herbst oder frühen Winter zu einer neuen Corona-Infektionswelle in den USA kommen könnte. „Wenn es dazu kommt, dürfte es die Wirtschaft treffen und uns ein negatives viertes Quartal einbrocken“, warnt Ökonom Daniel Bachman von Deloitte.

Und es gibt bereits erste Anzeichen dafür, dass die Neuinfektionswelle die Erholung am Jobmarkt belastet: Die Zahl der wöchentlichen Anträge auf staatliche Arbeitslosenhilfe stieg erstmals seit fast vier Monaten wieder. „Wir sind noch nicht über den Berg. Die Wirtschaft läuft noch nicht normal“, gibt Ökonom Bob Doll vom US-Vermögensverwalter Nuveen zu bedenken. Deshalb sei die Fed willens und in der Lage, alles Notwendige zu tun. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.07.2020)

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