USA

Das Vermächtnis des John Lewis

Das letzte Geleit über die mit Rosenbättern bestreute Brücke.
Das letzte Geleit über die mit Rosenbättern bestreute Brücke.APA/AFP/GETTY IMAGES/Michael M.
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Die Nation nimmt Abschied von einem Helden der Bürgerrechtsbewegung und langjährigen Abgeordneten. Er trat stets für friedlichen Protest ein. Sein Sarg wird im Kapitol aufgebahrt.

Wien/Washington. An Gedenktagen marschierte er mit den Clintons über die Brücke, mit den Obamas und mit vielen anderen. Trotz der Coronakrise – die vor allem in den Südstaaten grassiert – waren am Sonntag Hunderte Menschen nach Selma in Alabama gekommen. Bei dem Trauerzug mit Pferdegespann säumten sie die Straßen und gaben John Lewis das letzte Geleit über jene mit Rosenbättern bestreute Brücke, auf der er 1965 beinahe sein Leben verloren hatte – und wo er als Student an der Seite Martin Luther Kings Zivilcourage gezeigt und für die Gleichberechtigung der Schwarzen eingetreten war.

Nach dem Willen vieler Amerikaner soll die Edmund-Pettus-Brücke in Selma bald den Namen des kürzlich im Alter von 80 Jahren an einem Krebsleiden verstorbenen Bürgerrechts-Veteranen tragen. Mit Schlagstöcken hatten Polizisten am „Bloody Sunday“ auf ihn eingedroschen. Lewis erlitt eine Schädelfraktur. Zwei Jahre zuvor hatte er als 23-Jähriger den Marsch nach Washington mitorganisiert, wo Martin Luther King am Lincoln Memorial seine legendäre „I Have A Dream“-Rede halten sollte.

Lewis zog Mitte der 1980er-Jahren als Abgeordneter der Demokraten für den Bundesstaat Georgia ins Repräsentantenhaus ein, und noch im Juni inspizierte er – schon schwer gezeichnet – mit Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser den Platz vor dem Weißen Haus, der neuerdings „Black Lives Matter Plaza“ heißt.

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