Fed-Mitarbeiter warnt USA vor Deflation

The Federal Reserve building is seen in Washington, Wednesday, March 18, 2009, after it announced tha
The Federal Reserve building is seen in Washington, Wednesday, March 18, 2009, after it announced tha(c) AP (Charles Dharapak)
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"Die USA sind heute näher an einer Entwicklung auf die japanische Art, als jemals zuvor", sagt ein Mitarbeiter der US-Notenbank. Ein Ausweg aus der Deflation sein problematisch: "Hoffnung ist keine Strategie".

Ein hochrangiger Mitarbeiter der US-Notenbank Fed warnt die USA vor einer wirtschaftlichen Stagnation, wie sie Japan in den 1990er Jahren erlebte. "Die USA sind heute näher an einer Entwicklung auf die japanische Art, als jemals zuvor in der jüngsten Geschichte", schrieb James Bullard, der als Mitglied des Offenmarktausschuss, dem wichtigsten Gremium der US-Notenbank, mit über die Geldpolitik des Landes entscheidet, in einem am Donnerstag veröffentlichten Artikel.

"Hoffnung ist keine Strategie"

Ein Ausweg aus der Deflation sei problematisch, schreibt Bullards in seiner düsteren Prognose weiter, "aber Hoffnung ist keine Strategie". Um einer sich selbst verstärkenden Spirale aus fallenden Preisen, gelähmten Unternehmen und sich immer weiter verlangsamendem Wachstum zu entkommen, sollten sich die USA nach Auffassung Bullards wieder auf Maßnahmen besinnen, wie sie zur Bekämpfung der Finanzkrise getroffen wurden.

Auf dem Höhepunkt der Krise hatte die Notenbank Hunderte Milliarden Dollar in die Märkte und das Bankensystem gepumpt.

"Verlorenes Jahrzehnt in Japan"

Bei einer Deflation sinken die Preise für Waren und Dienstleistungen auf breiter Front. Dies führt zu sinkenden Gewinnen bei den Unternehmen und - wenn der Prozess lange anhält - auch zu massiven Verlusten an Arbeitsplätzen und damit wiederum sinkender Nachfrage und Kaufkraft der Konsumenten, was die Unternehmen in weitere Schwierigkeiten bringt.

Japan war seit 1993 von einer langanhaltenden, oft als "verlorenes Jahrzehnt" bezeichneten, Deflation betroffen.

(Ag.)

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