Der Goldpreis hat am Montag ein Allzeithoch auf Dollarbasis erreicht. Er profitiert sowohl von der Angst vor der Krise als auch von den Maßnahmen dagegen.
Fast neun Jahre lang mussten Goldfans auf diesen Moment warten: Am Montag hat der Preis des Edelmetalls wieder ein Rekordhoch von zeitweise 1945 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) erreicht. Das letzte Rekordhoch von 1921,18 Dollar war im September 2011 erzielt worden. Allein seit Jahresbeginn hat der Goldpreis um ein Viertel zugelegt. Warum? „Die Presse“ gibt Antworten:
1. Warum ist der Goldpreis in der Coronakrise so stark gestiegen?
Angesichts der schweren Krisenauswirkungen auf die Weltwirtschaft haben Staaten und Notenbanken die Geldschleusen, die schon seit der Finanzkrise offen sind, noch weiter geöffnet. Das führt zu Inflation, zunächst bei Vermögenswerten (Aktien, Immobilien, Gold, Silber), möglicherweise bald auch in der Realwirtschaft. „Der Markt preist bereits jetzt Inflationsrisken ein“, sagt Ronald Stöferle, Goldexperte von Incrementum und Herausgeber des jährlichen „In Gold We Trust“-Reports. Wenn die Konjunktur anziehe, etwa infolge der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs, könnte das Risiko schlagend werden. Da Gold ein knappes Gut ist und nicht so schnell vermehrt werden kann wie Geld (zu den vorhandenen knapp 200.000 Tonnen kommen jährlich 3000 bis 4000 Tonnen hinzu), sollte es der Inflation trotzen.