Krise

Verschuldung der Eurozone steigt auf über 100 Prozent des BIPs

Die Rettungspakete in Folge der Coronakrise sind für die Staatshaushalte bis nach Greichenland eine starke Belastung.
Die Rettungspakete in Folge der Coronakrise sind für die Staatshaushalte bis nach Greichenland eine starke Belastung.REUTERS
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Die Schulden der Eurostaaten werden laut einem Bericht der EZB heuer erstmals das gesamte BIP der Währungsunion übertreffen. Grund dafür sind die Coronakrise und die staatlichen Gegenmaßnahmen. Diese fallen in Österreich im Verhältnis zur Wirtschaftskraft am zweithöchsten aus.

Wien. Dass die Coronakrise nicht nur die Gesundheitssysteme, sondern auch die Staatshaushalte auf eine schwere Probe stellt, ist bekannt. Wie heftig die Auswirkungen sein werden, zeigt nun aber ein vertraulicher Bericht der Europäischen Zentralbank („Fiscal Policy Note“), der der „Presse“ vorliegt. Demnach wird nicht nur das Budgetdefizit aller Eurostaaten zusammen knapp an der Zehn-Prozent-Marke kratzen. Auch der Schuldenstand erhöht sich sprunghaft und soll erstmals über 100 Prozent des kollektiven BIPs der Währungsunion liegen.

„Im Basisszenario wird sich das Verhältnis der Staatsschulden zum Bruttoinlandsprodukt um 17 Prozentpunkte auf 101 Prozent erhöhen“, so die Prognose der Zentralbank. Damit wird auch der Wert aus der Hochzeit der Eurokrise per Anfang 2014 übertroffen. Damals betrugen die Staatsschulden aller Euroländer rund 93 Prozent des BIPs. Für Österreich prognostiziert der Fiskalrat heuer einen Wert von 82 Prozent des BIPs. Laut Finanzminister Gernot Blümel werde es jedoch eher „in Richtung 90 Prozent“ gehen, wie er jüngst im „Presse“-Interview sagte.

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