Coronavirus

Infektionszahl in St. Wolfgang erneut leicht gestiegen

St. Wolfgang
St. WolfgangFOTOAPA/ KERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Von zuletzt 53 ist die Zahl der positiv Getesteten im Cluster um St. Wolfgang auf 57 angestiegen. 323 Testauswertungen seien noch offen.

Die Zahl der Corona-Infizierten im oberösterreichischen Tourismusort St. Wolfgang (Bezirk Gmunden) ist am Montag leicht angewachsen - von zuletzt 53 auf 57 am Nachmittag. 323 Testauswertungen sind noch offen. Das teilte LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) in einer Pressekonferenz mit.

16 Betriebe sind demnach aktuell betroffen. Ob es sich bei den vier neu hinzugekommenen Fällen um Gäste oder Mitarbeiter handelt, war vorerst nicht bekannt. Die Ergebnisse der verbleibenden Tests sollten gegen 22.00 Uhr vorliegen.

Haberlander und Mitglieder des Krisenstabs des Landes verteidigten das bisherige Vorgehen der Behörden in der Causa St. Wolfgang (Bezirk Gmunden). Weitere Maßnahmen halten sie derzeit nicht für nötig, allerdings sollen u.a. die Mitarbeiter der Hotline 1450 auf St. Wolfgang sensibilisiert werden.

Man habe am Mittwoch um 8.15 Uhr von der ersten Infektion erfahren und begonnen, die Quelle zu suchen, schilderte Carmen Breitwieser, Bezirkshauptfrau von Steyr-Land und Mitglied des Krisenstabs. "Ab dem Zeitpunkt, wo klar war, dass es sich um einen Cluster handelt, wurde auch die Öffentlichkeit informiert."

Bezirkshauptmannschaften werden bei Rückkehr infomiert

Wenn Infizierte in ihre Heimatbezirke zurückkehren, werden die zuständigen Bezirkshauptmannschaften informiert, erklärte Breitwieser. Ob im Kreis der Kontaktpersonen auch Leute aus dem Ausland dabei seien, blieb unklar. Sie gehe aber davon aus, dass es so sei. Insgesamt sei man zuversichtlich, die Gruppe "einclustern" zu können, beim Contact-Tracing stoße man immer wieder auf Personen, die man bereits erfasst habe. Seit Montag müssen Abreisende zudem ihre Daten verpflichtend hinterlassen.

Weitere Maßnahmen, wie etwa eine Quarantäne für den Ort oder Betriebsschließungen halten Haberlander und der Krisenstab daher derzeit nicht für nötig. Man habe zwar eine Schließung von Nachtlokalen überlegt, aber die beiden, die es im Ort gibt, hätten ohnehin freiwillig geschlossen, so die Landeshauptmann-Stellvertreterin.

Sie habe mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) aber vereinbart, dass die Mitarbeiter der betroffenen Betriebe in sieben bis acht Tagen erneut durch die AGES getestet werden, so Haberlander. Zudem werden erneut alle Gäste ersucht sich zu melden, die Lokale "13er Haus" und "W3", wo infizierte Praktikanten gefeiert hatten, seit dem 15. Juli besucht haben.

„Richtigen“ angesteckt

Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor des Salzkammergut Klinikums und ebenfalls Mitglied im Krisenstab, verwies zudem darauf, dass Oberösterreich derzeit eine Intensivpatientenrate von 0,5 bis 0,6 Prozent habe. Er führt das darauf zurück, dass man viel teste und, dass sich "die Richtigen" angesteckt hätten - junge Leute, die weniger zu schweren Verläufen neigen.

Dagegen, dass vor allem ausländische Medien ein zweites Ischgl in den Raum stellen, verwehrten sich alle PK-Teilnehmer: Einerseits habe Oberösterreich bereits vorher Maßnahmen gesetzt wie die Maskenpflicht, andererseits habe man rasch mit dem Testen und dem Kontaktpersonen-Management begonnen. Königswieser wies zudem darauf hin, dass St. Wolfgang knapp 3.000 Einwohner und 1.000 Touristen zähle, in Ischgl seien es 25.000 Gäste gewesen - da hätte man "gar keine Chance" gehabt, alle rasch durchzutesten.

Was eine künftige Ampel betrifft, so zeige St. Wolfgang einen "wunden Punkt" auf, sagte Haberlander. Denn der Bezirk Gmunden weist derzeit weniger Infizierte aus als St. Wolfgang, da die Betroffenen ihren Heimatbezirken zugerechnet werden. Hier müsse man sich überlegen, welche Kennzahlen man verwenden wolle, so Haberlander.

In Gesamtösterreich war die Zahl der neu mit dem Coronavirus infizierten Personen binnen 24 Stunden wieder zweistellig. Am Sonntag gab es in Österreich 86 neue SARS-CoV-2-positive Befunde - der niedrigere Wert könnte aber auch damit zusammenhängen, dass am Wochenende weniger getestet wird. Damit lag bisher ein positiver Test bei 20.558 Personen vor. Mit Stand von Montag (27. Juli), 9.30 Uhr, waren laut Innenministerium 713 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 18.246 sind wieder genesen.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) stellte am Rande einer Pressekonferenz in Salzburg eine baldige Reparatur der nach dem jüngsten Spruch des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) noch geltenden Corona-Verordnungen in Aussicht. "Das Gesundheitsministerium arbeitet derzeit an einer neuen Richtlinie, die bundesweit gelten soll." Wann diese kommen soll, konnte er heute aber noch nicht sagen. Er sei für ein akkordiertes Vorgehen in ganz Österreich, sagte der Innenminister.

(APA)

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